Kündigungswelle erfasst die Schweiz

Gespräche an einem Tisch in einer Firma
In vielen Schweizer Firmen gibt es derzeit Kündigungsgespräche (Symbolbild: D. Gillis / unsplash)

Die Lage auf dem Arbeitsmarkt der Schweiz hat sich zum Jahresende hin verschlechtert. Zwei Personengruppen trifft es besonders hart.

Die registrierte Arbeitslosigkeit ist im Januar 2024 in der Schweiz markant gestiegen.

Die Arbeitslosenquote habe sich vom Dezember 2023 um 0,2 Prozentpunkte auf nunmehr 2,5 Prozent erhöht, teilte das Staatssekretariat für Wirtschaft Seco am heutigen Mittwoch mit.

Jugendliche fliegen raus

Gegenüber dem Vorjahresmonat stieg die Arbeitslosigkeit damit um 12,3 Prozent. Zum Jahresende hin trennten sich also mehr Firmen von Personal.

Allein die Grossbank UBS trennte sich zum Jahresende trotz eines Gewinnsprungs von Tausenden, wie muula.ch am gestrigen Dienstag berichtete.

Besonders trifft es aber generell zwei Gruppen. So legte die Jugendarbeitslosigkeit, also unter den 15- bis 24-Jährigen, um 4,3 Prozent auf 10.332 Personen zu. Im Vergleich zum Vorjahresmonat entspricht dies einer Zunahme um 14,3 Prozent.

Die Anzahl der Arbeitslosen mit 50 bis 64 Jahren erhöhte sich im Januar 2024 im Vergleich mit dem Vormonat um 5,6 Prozent auf 31.807 Personen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat entspricht dies einer Zunahme um immerhin 5,9 Prozent.

Ausländer vermehrt betroffen

In der Schweiz suchten zudem laut dem Seco 182.253 Personen eine Stelle, was rund 3 Prozent mehr als im Vormonat war. Gegenüber der Vorjahresperiode erhöhte sich diese Zahl damit aber um 7,5 Prozent.

Der Trend, dass vermehrt Ausländer gefeuert werden als Schweizer, über den muula.ch bereits berichtete, setzte sich obendrein weiter fort. Laut dem Communiqué betrug der Ausländer-Anteil unter den betroffenen Arbeitslosen 53,4 Prozent.

Folglich betrug die Zahl für die Schweizer 46,6 Prozent. Zu früheren Zeitpunkten war das Verhältnis 50:50 gewesen. Und die Zahl der Schweizer Erwerbstätigen ist im Land logischerweise höher als jene der Ausländer.

Grosse Zuversicht

Die ganzen Anstiege der Arbeitslosigkeit in der Schweiz klingen zwar dramatisch. Aber es ist eher Jammern auf hohem Niveau.

Einerseits haben die Unternehmen während der Coronavirus-Pandemie gewisse Zurückhaltung mit Effizienzmassnahmen gezeigt. Daher haben sie einen gewissen Nachholbedarf bei Personalanpassungen.

Andererseits sind Tausende Stellen im Inland offen und suchen Menschen, die sich für diese Tätigkeiten interessieren.

Und in vielen Branchen überwiegt ohnehin die Zuversicht, wie muula.ch über den jüngsten Beschäftigungsindikator bereits berichtete.

07.02.2024/kut.

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