UBS mit Gewinnsteigerung um 280 Prozent

Grossbank UBS an der Zürcher Bahnhofstrasse
Die Grossbank UBS will für die Integration der CS mehr Zeit. (Bild: muula.ch)

Die UBS hat bei der CS einen guten Deal gemacht. Die Grossbank freut sich über 29 Milliarden Dollar an Gewinn. Der Rest sind jedoch keine Peanuts.

Bei der Grossbank UBS könnte die Champagner-Laune kaum besser sein. Für das abgelaufene Geschäftsjahr 2023 weist das Geldhaus einen Konzerngewinn von 29 Milliarden Dollar aus.

Das ist eine Steigerung um rund 280 Prozent, wie die Bank am heutigen Dienstag bekanntgab.

Magere Dividende

Was das Management um Starbanker Sergio Ermotti wie einen buchhalterischen Effekt um die Notübernahme der Credit Suisse (CS) aussehen lassen will, ist in Tat und Wahrheit ein Reingewinn der Sonderklasse.

Die Aktionäre sollen davon zumindest teilweise profitieren, denn das Management schlägt der Generalversammlung eine Dividendenerhöhung von 27 Prozent auf 0.70 USD je Aktien vor. Beim aktuellen Aktienkurs wären das nur magere 2,7 Prozent.

Zückerchen in Zukunft

Den Investoren soll die Laune aber noch mit der Wiederaufnahme der Aktienrückkäufe im zweiten Halbjahr 2024 versüsst werden, teilte die UBS mit.

Im Jahr 2024 stünden bis zu einer Milliarde Dollar auf dem Plan, doch zunächst muss die Fusion der beiden Aktiengesellschaften abgeschlossen sein, hiess es einschränkend.

Im vierten Quartal 2023 fiel ein Mini-Verlust von nicht einmal 300 Millionen Dollar an. Die UBS muss Risiken herauskehren, solange es eben gut geht. Ins Gewicht fällt all dies kaum.

Kosten nicht in Griff

Die UBS ist allerdings weit davon entfernt, dass bei der Notübernahme der Krisenbank CS alles hervorragend läuft. Die Kosten laufen bei der Grossbank mittlerweile völlig aus dem Ruder.

Selbst mit den üblichen Adjustierungen kommt die systemrelevante Bank bald auf ein Kosten-Ertrags-Verhältnis von fast 100 Prozent, wie im Communiqué stand. Im vierten Quartal 2023 baute das Kreditinstitut über 4300 Stellen ab, was aber zeigt, dass dies nicht reicht.

Kantonalbanken haben da oft weniger als die Hälfte an Kosten-Ertrags-Quoten.

Früchte in der Ferne

Ermotti warb am Dienstag in einer Videobotschaft um Zeit. Das Jahr 2023 sei das Jahr der Stabilisierung, Restrukturierung und Planung in Bezug auf die CS gewesen. Von 2024 bis 2026 sollen nun die Integration und Optimierung vor sich gehen.

Erst ab dem Jahr 2027 stünden nachhaltiges Wachstum und langfristige Wertschöpfung auf dem Plan. Dies klang zur Übernahme der CS alles noch ganz anders.

Die Börsianer nahmen gleich zum Handelsbeginn ihre Beine in die Hand. Die UBS-Titel verloren über 3 Prozent.

Schnelle Gewinne bei Akquisitionen nennen die Fachleute «quick wins». Doch irgendwann kommt der Tag der Wahrheit. Vielleicht stellt die UBS den Champagner besser wieder in den Kühlschrank zurück.

06.02.2024/kut.

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