Roche-Konzern schwingt die Sparkeule

Roche-Campus in Basel
Der Pharmakonzern Roche baut hunderte Stellen ab. (Bild: PD)

Der Pharmakonzern Roche startet eine globale Kampagne zum Abbau hunderter Stellen. Die Schweiz ist ebenfalls betroffen.

Der Basler Pharmakonzern Roche hat unlängst verhaltene Geschäftsresultate vorgelegt. Wie auch muula.ch berichtete, sanken die Umsätze um rund 7 Prozent, während der Gewinn um fast 10 Prozent einbrach.

345 Stellen betroffen

Diese Konstellation ist auch der Grund, weshalb die Gruppe am heutigen Donnerstag eine grössere Sparübung intern bekanntgab, wie Recherchen von muula.ch ergaben. Demnach fallen 345 Stellen allein im Bereich Product Development weg.

Dies entspreche ungefähr 6 Prozent der Belegschaft in diesem Bereich, hiess es an einer Informationsveranstaltung für Betroffene.

Von den 5800 Stellen weltweit, die Pharmaprodukte entwickeln beziehungsweise die Produktentwicklung IT-technisch unterstützen, befinden sich rund 1800 in der Schweiz, wo rund 100 Arbeitsplätze der Sparübung zum Opfer fallen sollen.

Leere Büros überall

Manche Stellen sollen an günstigeren Standorten möglicherweise wieder angesiedelt werden, erklärten die Verantwortlichen. Ob es Spanien, Portugal oder Osteuropa sein wird, sei aber unklar. Es könnte auch im neu eingeweihten Turm im indischen Pune sein, über den muula.ch unlängst berichtete, hiess es weiter.

In der Schweiz fährt Roche seit einiger Zeit bereits IT-Support- und IT-Entwicklungsarbeiten herunter. In Kaiseraugst im Kanton Aargau, wo Roche Hunderte von Millionen investierte, sollen Büroflächen teils regelrecht verwaist sein.

Unprofessionelle Pressearbeit

Eine Mediensprecherin des Roche-Konzerns wusste am Donnerstagabend allerdings auf die Anfrage von muula.ch nichts zum Stellenabbau zu sagen.

Warum das Unternehmen für diese Situation keine Angaben vorbereitet hat, wollte sie ebenfalls nicht verraten und versprach lediglich einen Rückruf. Dieser erfolgte jedoch bisher nicht.

Normalerweise haben Konzerne, die über eine globale Medienhotline verfügen, die genauen Zahlen zum Kostensparen vorbereitet, damit in der Welt nicht irgendwelche Angaben herumgeistern.

Die Entwicklungen bei Roche stehen jedenfalls ganz im Gegenteil zum Basler Platzhirsch-Konkurrenten Novartis, bei dem sich der Gewinn 2023 mehr als verdoppelte, wie muula.ch berichtete.

08.02.2024/kut.

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