Novartis knausert mit Dividende

Das Logo von Novartis an einem Gebäude in Basel
Novartis verdoppelt seinem CEO Vas Narasimhan den Lohn. (Bild: PD)

Der Pharmakonzern Novartis hat einen gigantischen Gewinnsprung erzielt. Doch das Geld soll lieber in der Schatulle bleiben.

Der Pharmakonzern Novartis ist zu alter Stärke zurückgekehrt. Im abgelaufenen Geschäftsjahr steigerte das Basler Unternehmen den Umsatz zwar «nur» um 8 Prozent auf 45,4 Milliarden Dollar.

Medikament bringt fast 15 Prozent

Zu konstanten Wechselkursen wäre es aber ein Plus von 10 Prozent gewesen, wie Novartis am heutigen Mittwoch mitteilte.

Allein von einem Medikament, nämlich dem Herzmittel Entresto, kamen 6 Milliarden Dollar an Umsatz in die Kasse. Das ist ein Anteil von über 13 Prozent. Der Kassenschlager legte um 30 Prozent zu.

Beim Zweitplatzieren Wachstumstreiber Kesimpta zur Behandlung von multipler Sklerose war es laut einer Investoren-Präsentation eine Umsatzsteigerung um 100 Prozent auf immerhin noch knapp über 2 Milliarden Dollar.

Zweigeteilter Gewinnsprung

Doch der Gewinn bekommt regelrecht Flügel. Unter dem Strich blieben 14,9 Milliarden Dollar als Konzerngewinn übrig. Das ist eine Steigerung um über 100 Prozent und geht aus dem Jahresabschluss 2023 hervor.

Die Gewinnmarge, auf den Umsatz berechnet, lag bei dem Basler Roche-Konkurrenten somit bei stattlichen 33 Prozent.

Der Reingewinn allein aus den aufgegebenen Geschäftsbereichen, zu denen hauptsächlich die Abspaltung des Generika-Geschäftes um Sandoz zählt, belief sich im abgelaufenen Geschäftsjahr auf 6,3 Milliarden Dollar, gegenüber 906 Millionen Dollar im Jahr davor.

Lohnende Abspaltung

Das Ergebnis sei vom nicht geldwirksamen Nettogewinn gemäss Rechnungslegungsstandards aus der Ausschüttung der Sandoz Group AG an die Aktionäre der Novartis AG geprägt gewesen, erklärte Novartis.

Dieser Betrag lag immerhin bei 5,9 Milliarden Dollar. Es zeigt sich also, dass sich die Abspaltung gelohnt hat.

Aus den fortgeführten Aktivitäten gab es einen Reingewinn von 8,6 Milliarden Dollar, wie es im Communiqué hiess. Immerhin eine Steigerung um 42 Prozent gegenüber dem Jahr 2022. Zu konstanten Wechselkursen hätte das Plus sogar bei 62 Prozent gelegen.

Fast konstante Ausschüttung

Die Ergebnisse 2023 kommentierte Vas Narasimhan, CEO von Novartis, dass der Pharmakonzern seine strategische Transformation zu einem rein auf innovative Arzneimittel spezialisierten Unternehmen abgeschlossen habe. Die sehr starke Performance der wichtigsten Wachstumstreiber und die Pipeline an Medikamenten untermauere das Vertrauen in die mittelfristige Prognose für das künftige Wachstum, erklärte der Konzernchef.

Für 2023 wird eine Dividende von 3.30 Franken pro Aktie – eine Erhöhung um 3,1 Prozent – vorgeschlagen. Angesichts der hohen Gewinnsteigerung dürften da einige Investoren mehr erwartet haben. Dies wäre seit der Gründung von Novartis im Dezember 1996 die 27. Dividendenerhöhung in Folge, teilte Novartis aber stolz mit.

Die Aktionäre werden im Rahmen der ordentlichen Generalversammlung am 5. März 2024 über diesen Vorschlag abstimmen.

Fokus nicht verlieren

Das Management um Narasimhan knausert auch nicht bei seiner Vergütung. Analog zur Gewinnsteigerung erhielt der CEO für das Geschäftsjahr 2023 eine Gesamtvergütung von 16,2 Millionen Franken, nach 8,5 Millionen Franken im Jahr zuvor. 

Der Konzern gab sich in der Medienmitteilung und bei der Darstellung aber alle Mühe, den tatsächlichen Konzerngewinn nicht zu erwähnen, sondern hauptsächlich auf die fortgeführten Aktivitäten abzustellen.

Damit würden allerdings die Aktionäre den Gewinn von der Sandoz-Abspaltung aus den Augen verlieren. An der Börse kamen die Informationen dann auch gar nicht gut an. Der Aktienkurs der Novartis-Titel gab gleich zum Handelsbeginn rund 5 Prozent ab.

31.01.2024/kut.

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