Warren Buffett eifert der Schweizer Nationalbank nach

Verluste an den Kapitalmärkten schlagen sich in den Resultaten nieder. (Bild: Maxim Hopman / unsplash)

Börsenguru Warren Buffett hat von seiner Holding Berkshire Hathaway die Ergebnisse für das dritte Quartal vorgelegt. Die Verluste sind horrend.

Die Investorenlegende Warren Buffett hat über das Wochenende die jüngsten Resultate seiner Holding Berkshire Hathaway bekanntgegeben. Allein im dritten Quartal lag der Verlust bei 2,6 Milliarden Dollar nach einem Gewinn von 10,6 Milliarden Dollar im Vorjahresquartal.

Insbesondere Investitionen und spekulative Anlagen verloren stark an Wert und diese mussten abgeschrieben werden.

Es fielen allein von Juli bis September rund 13,5 Milliarden Dollar in dieser Position an. Im entsprechenden Vorjahreszeitraum war es noch ein Gewinn von 4,9 Milliarden Dollar gewesen.

Unglaubliche Beträge

Kumuliert über die ersten neun Monate ging es beim Konzerngewinn völlig in den Keller. Es resultierte ein Fehlbetrag von unglaublichen 40,4 Milliarden Dollar. In den drei Quartalen des Vorjahres hatte noch ein Gewinn von 50,9 Milliarden Dollar resultiert.

Das sind also rund 90.000.000.000 an Differenz. Auf das Konto der Investment- und Derivateverluste gingen von Januar bis September Verluste in Höhe von 82,4 Milliarden Dollar. Der Starinvestor hatte also doch kein so gutes Händchen, wie man weitläufig so meint.

In den drei Quartalen des Vorjahres war bei der Position noch ein Gewinn von 38,0 Milliarden Dollar ausgewiesen worden.

Schrumpfen der Eigenmittel

Fallen so grosse Verluste an, schwenkt der Blick von Investoren rasch auf das Eigenkapital. Hierbei ging es von 515 Milliarden Dollar per Ende 2021 auf nunmehr 464 Milliarden Dollar nach unten. Das sind immerhin 51 Milliarden Dollar beziehungsweise zehn Prozent weniger an Eigenmitteln in nur neun Monaten.

All dies dürfte Betrachter an die Quartalsergebnisse der Schweizerischen Nationalbank SNB erinnern, über die muula.ch berichtete, und die ebenfalls mit starken Abwertungen bei den Kapitalanlagen einhergingen. Es bleiben SNB und Buffett wohl nichts anderes übrig, als auf bessere Zeiten zu hoffen und die Verluste auszusitzen.

Beschwichtigende Worte

Allein der Anteil von Kraft Heinz verlor als Beispiel zu Berkshire Hathaway beim «Fairen Wert», also der Bewertung in den Büchern, seit Ende 2021 rund eine Milliarde an Wert und liegt jetzt noch bei 10,9 Milliarden Dollar.

Es fehlt auch diesmal, wie bereits im Semesterbericht, der Hinweis, dass sowohl die realisierten als auch die unrealisierten Kapitalmarktverluste in einer Quartalsbetrachtung ohne Aussagekraft seien.

Diese Werte könnten auch nicht zur Analyse der Vergangenheit sowie der Zukunft herangezogen werden, hiess es weiter.

Swiss Re und Munich Re vorne

Hurrikan Ian hat die Rückversicherer stark getroffen. Auch bei Starinvestor Buffett, der im Rückversicherungsgeschäft aktiv ist, war das so. Seine Holding wies die Schäden mit 3,4 Milliarden Dollar aus. Swiss Re hatte es mit rund 1,3 Milliarden Dollar getroffen.

Marktführer Munich Re schätzt seinen Schaden auf 1,6 Milliarden Dollar. Warren Buffett hat also deutlich stärker in die «Minustüte» gegriffen.

Operativ lief es sonst aber im dritten Quartal für Berkshire Hathaway gar nicht schlecht, wie nicht aus der formellen Quartalsberichterstattung, sondern aus einer begleitenden Medienmitteilung ohne rechtliche Bindung hervorgeht.

Investition in sich selbst

Das operative Ergebnis erhöhte sich um rund 20 Prozent auf 7,8 Milliarden Dollar im dritten Quartal beziehungsweise in den ersten drei Quartalen 2022 um 19,4 Prozent auf rund 24,1 Milliarden Dollar.

Zumindest Buffett findet, dass er alles richtig gemacht hat und investiert kräftig in seine eigene Holding. Der Aktienrückkauf betrug 1,05 Milliarden Dollar allein im dritten Quartal. Und insgesamt investierte der Börsenguru schon 5,25 Milliarden Dollar in diesem Jahr in den Aufkauf eigener Titel.

07.11.2022/kut.

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