Reichster Bewohner der Schweiz mit Horrorzahlen

Ein Logistikzentrum von Kühne + Nagel in den USA
Der Transportdienstleister Kühne + Nagel leidet. (Bild: PD)

Einer der weltweit bedeutendsten Logistikdienstleister, der mehrheitlich dem reichsten Einwohner der Schweiz gehört, wankt. Was ist da los?

Schlechter könnten Quartalsergebnisse einer Firma wohl kaum ausfallen. Beim Umsatz ein Einbruch um die 40 Prozent. Und beim Gewinn ein Einbruch um gut die Hälfte.

Viele Minuszeichen

Die Rede ist vom internationalen Logistik- und Transportunternehmen Kühne + Nagel. Die Firma hat seinen Hauptsitz im malerischen Örtchen Schindellegi im Kanton Schwyz und gehört mehrheitlich dem Deutschen Klaus-Michael Kühne, der seit Jahrzehnten in der Schweiz lebt.

Bei der Seefracht brachen die Erlöse um 54 Prozent auf noch 6,8 Milliarden Franken ein, wie der Transportkonzern am heutigen Mittwoch mitteilte.

Der operative Gewinn auf hoher See ging um 49 Prozent 875 Millionen Franken zurück.

Kleiner Bereich bremst Talfahrt

Bei der Luftfracht sank der Umsatz um 45 Prozent auf noch 5 Milliarden Franken. Der Betriebsgewinn reduzierte sich in diesem Segment um 63 Prozent auf noch 429 Millionen Franken.

Lediglich beim Transport über Land betrug der Rückgang bei den Einnahmen nur zehn Prozent auf 2,7 Milliarden Franken. Der operative Gewinn auf Stufe Ebit sackte nur ein Prozent auf 119 Millionen Franken ab.

Das ist aber sicher nur ein kleiner Trost.

Corona-Effekt sichtbar

Als Hintergrund für die schlechten Entwicklungen gab Kühne + Nagel das weiterhin herausfordernde Marktumfeld sowie die pandemiebedingte Sonderkonjunktur der Jahre 2021 und 2022 an, welche nach wie vor den Vorjahresvergleich aller Kennzahlen verzerre.

Schaut man auf die Meldung des Konzerns vom dritten Quartal 2019, so erzielte er 15,8 Milliarden Franken an Einnahmen und der Gewinn lag bei rund 600 Millionen Franken.

Diesmal sind es trotz der Einbrüche noch über 18 Milliarden Franken an Umsatz und rund 1,2 Milliarden Franken an Gewinn – der Coronavirus-Effekt ist also deutlich sichtbar.

Auf die Kosten schauen

Hinzu kommt noch der starke Schweizerfranken, der die Frachtraten in Euro, Dollar & Co. bei der Umrechnung in die Konzernwährung noch zusätzlich einbrechen lässt.

Die Logistikgruppe habe zahlreiche Massnahmen ergriffen, um die Kosten in allen Segmenten zu drücken, hiess es zum Kostenmanagement.

In einer Analystenpräsentation zu den aktuellen Resultaten kann man aber sehen, dass die Verzinsung auf das eingesetzte Kapital, Roce, zwar seit einigen Quartalen am Sinken ist, jedoch immer noch über 200 Prozent liegt.

Da kann sich der reiche Deutsche, der nie Schweizer werden wollte, also wirklich nicht beklagen.

25.10.2023/kut.

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