Medizin von Novartis könnte auch Monsterbank UBS helfen

Viele bunte Pillen
Der Novartis-Konzern scheint ein Mittel für mehr Aktionärswert gefunden zu haben. (Bild: Ri Butov / pixabay)

Der Pharmakonzern Novartis hat ein Heilmittel gefunden, Mehrwert für Aktionäre zu generieren. Dies könnte auch eine Medizin für die UBS sein.

Pharmakonzerne sind nicht nur darauf aus, ihren Kunden allerlei Heilmittel zu entwickeln. Manchmal können sie mit ihren Ideen sich auch selbst kurieren.

Der Basler Pharmakonzern Novartis hatte nach längerer Denkpause entschieden, sein Generika- und Biosimilar-Geschäft Sandoz an die Börse zu bringen, also diesen Konzernteil quasi aus dem Fleisch von Novartis zu sezieren und separat an die Börse zu bringen.

Befragung der Eigentümer

Wie die Basler am heutigen Freitag bekanntgaben, kommen die Titel von Sandoz mit einer 100-prozentigen Ausgliederung bereits Anfang Oktober an die Börse.

Zuvor muss der Konzern allerdings noch Mitte September eine ausserordentliche Generalversammlung durchführen und die Besitzer der Pharmafirma fragen, ob das alles in ihrem Sinne ist.

Die Abspaltung soll in Form von Sachdividenden, also als Aktien von Sandoz, erfolgen. Novartis-Aktionäre sollen für fünf Titel von Novartis ein Sandoz-Papier erhalten.

Darüber müssen die Eigentümer des heutigen Konzerns unter der Führung von CEO Vas Narasimhan aber noch abstimmen.

Stärkere Fokussierung

Novartis weiss, wie all so etwas geht. Bereits vor einigen Jahren hatte der Pharmakonzern seine Augensparte Alcon abgespalten und als separates Unternehmen an die Börse gebracht. 

Dieser Weg der strategischen Transformation über eine vollumfängliche Ausgliederung und die Schaffung eines unabhängigen Unternehmens könnte auch ein Heilmittel für die über eine Notfusion mit der Krisenbank Credit Suisse (CS) zur Monsterbank geratenen UBS sein.

Novartis sei nämlich zuversichtlich, dass der Spin-off im besten Interesse aller Aktionäre sei und eine stärker fokussierte Novartis schaffen werde.

Bessere Kapitalstrukturen

In Zukunft würden beide Unternehmen in der Lage sein, sich auf die Maximierung der Wertschöpfung für ihre Aktionäre zu konzentrieren, indem sie der Kapital- und Ressourcenallokation Priorität einräumten, separate Richtlinien bezüglich Kapitalstruktur anwendeten und den Fokus des Managements auf die jeweiligen Geschäftsbedürfnisse verstärken könnten, hiess es.

All dies klingt auch für die UBS interessant, die anstelle der Zusammenführung von CS-Einzelteilen mit dem eigenen Geschäft auch Bereiche, wie das Schweizer Geschäft, einfach an die Börse bringen könnte.

Mit der Notfusion kamen auch neue Geschäfte zur UBS, wie etwa die Schiffsfinanzierung, um welche die UBS jahrelang einen grossen Bogen gemacht hatte.

Rudimentärer Schulterschluss

Daher diskutierte der Kapitalmarkt im Zuge der Notfusion auch immer wieder mögliche Abspaltungen von Geschäftsbereichen oder ganzen Einheiten. Die UBS, die für die kleine Schweiz nunmehr aber viel zu gross ist, hat sich allerdings nie offiziell zu solchen Plänen geäussert.

Die Notfusion ist auch nur rudimentär in Windeseile vollzogen worden, wie muula.ch berichtete. Eine Abspaltung von einzelnen Geschäftsbereichen wäre daher durchaus noch möglich, als jahrelang eine Integration durchzuführen.

UBS voll im Bilde

Wie die technischen Details der 100-prozentigen Ausgliederung von Sandoz an die Schweizer Börse SIX dann konkret aussehen, müsste sich die UBS nicht einmal mehr erarbeiten.

Laut dem über 300 Seiten umfassenden Angebotsprospekt von Sandoz ist die Monsterbank UBS selbst der «Listing Agent».

Das Geldhaus könnte also überall dort, wo Sandoz und Novartis stehen, einfach CS sowie UBS einsetzen, und praktisch die gleiche Medizin, wie der Basler Pharmakonzern, schlucken.

18.08.2023/kut.

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