US-Steuerbehörde segnet Schweizer Steuer-Modell ab

Caterpillar Swiss tax audit IRS Inspection approve model savings dispute
Baustellenfahrzeuge von Caterpillar gibt es auf der ganzen Welt. (Image: Rico S. / pixabay)

Der US-Baumaschinenhersteller Caterpillar hat jahrelang mit der US-Steuerbehörde über Angelegenheiten der Schweizer Einheit gestritten. Nun gewinnt der Konzern.

Der US-Hersteller von Baumaschinen Caterpillar hat einen langjährigen Disput mit der US-Steuerbehörde IRS erledigt. Wie der Konzern in einer Pflichtmitteilung der US-Börsenaufsicht SEC in der Nacht auf Freitag mitteilte, sind die von den USA beanstandeten Steuererklärungen der Jahre 2007 bis 2016 nunmehr rechtskräftig.

Das Unternehmen hob hervor, dass es keine Strafen oder Ähnliches zahlen musste. Die Nachzahlungen seien im Rahmen der ohnehin vorhandenen Steuer-Rückstellungen gewesen. Finanzanalytiker hatten mit einer Zusatzzahlung diesbezüglich von rund 2 Milliarden Dollar gerechnet.

«Schweizer» Ersatzteile

Bei dem Streit ging es um eine Niederlassung in der Schweiz, die Caterpillar SARL. Ein Whistleblower hatte den Konzern, der einen Jahresumsatz von rund 51 Milliarden Dollar hat, angeschwärzt. Er hatte der IRS gesagt, mit dem Verkauf von Ersatzteilen über die Schweizer Einheit würden in den USA enorme Steuergelder hinterzogen.

Bereits seit vielen Jahrzehnten lasse das Unternehmen speziell Umsätze und Gewinne des Ersatzteil-Business ausserhalb der Vereinigten Staaten über die Schweiz laufen, obwohl die Teile teilweise von US-Lagern verschickt würden.

Durchleuchtung vom US-Senat

Daraufhin hatte es Hausdurchsuchungen bei dem Konzern gegeben. Im Jahr 2014 befasste sich sogar der US-Senat mit der Angelegenheit und publizierte ein rund 100-Seiten starkes Dokument zur Steuerstrategie beziehungsweise über die Steuerpraktiken des US-Konzerns.

Für Schweizer Unternehmen heisst all dies nun, die genauen Geschäftsvorgänge von Caterpillar zu studieren. Sie können auch mögliche Optimierungen für ihre eigenen Steuerzahlungen finden. Schliesslich beträgt der Steuersatz bei der Schweizer Einheit von Caterpillar laut US-Behörden bloss 4 Prozent.

Börse jubelt

Der US-Konzern teilte zusätzlich in einem Statement mit, stets mit den amerikanischen Behörden kooperiert zu haben. Caterpillar sei zudem froh, dass nun ein Schlussstrich unter die Angelegenheit gezogen wurde.

Die Caterpillar-Aktien legten nach Bekanntwerden der Informationen um 1,3 Prozent auf rund 183 Dollar zu.

09.09.2022/kut.

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