War der künftige deutsche Kanzler auf Schweiz-Besuch?

Markus Krall
Markus Krall könnte der nächste Kanzler in Deutschland werden. (Bild: youtube)

Ein aussichtsreicher Kandidat für die Position des deutschen Kanzlers trat in Basel auf. Dabei warnte er die Schweiz vor einem trojanischen Pferd.

Deutschland liegt politisch und wirtschaftlich am Boden und da braucht es neue Kräfte in der Führung.

Ein aussichtsreicher Kandidat für das Amt des deutschen Bundeskanzlers wirbt derzeit vielerorts für sich und seine Sichtweisen.

Weniger Brüssel nötig

So auch unlängst in der Schweiz, wie Recherchen von muula.ch ergaben. Markus Krall trat in Basel auf, legte seine Sicht auf die Wirtschaft dar und sprach von Freiheit oder Untergang.

Überregulierung, Fehlsteuerung der Kapitalströme durch Subventionen, Fehlanreize, Zerstörung der Lieferketten durch Protektionismus, eine falsche Energiepolitik waren nur einige Stichworte zu seiner Kritik, die bei den Anwesenden recht viel Beifall hervorrief.

Weniger Brüssel, weniger Berlin, so lautete die Message auf youtube einsehbar – der Staat sollte auf zehn Prozent des Bruttoinlandprodukts BIP beschränkt werden.

Euroanlagen als Problem

Für die Schweiz sah er zwar nicht so schwarz, wie für seine deutsche Heimat.

Doch auch in Richtung Eidgenossenschaft gab er Hinweise, die Gehör finden sollten. So mahnte er, dass die Schweiz mit der Schwächung des Schweizerfranken durch die Schweizerische Nationalbank SNB viel zu viele Euro gebunkert habe und damit ein grosses Risiko in ihren Büchern trage. Schliesslich sei weltweit die Geldmenge der Zentralbanken exponentiell explodiert.

Markus Krall will Nichtwähler erreichen
Markus Krall will Nichtwähler in Deutschland erreichen. (Bild: X)

Die Neuauflage einer globalen Bankenkrise stünde sogar schon vor der Tür, weil die Erhöhung des Zinsniveaus den Marktwert von Anleihen um 10 bis 15 Prozent gesenkt habe, was einen Verlust von 15.000 bis 20.000 Milliarden Euro entsprechend dürfte.

Monsterbank zerschlagen

Obendrein sprach er von einem trojanischen Pferd, welches sich die Schweiz mittlerweile eingeheimst habe.

Die Rede war von der Monsterbank UBS, denn die sei nach der Notfusion mit der Credit Suisse viel zu gross für das Land.

Falls künftig erneut eine Rettungsaktion anstünde, dürften die Nachbarländer der Schweiz wohl nur unter der Bedingung zur Hilfe eilen, dass die Schweiz der Europäischen Union beitrete.

Markus Krall deckt Schwächen auf
Quelle: Youtube
EZB nimmt Realität bei Inflation zu spät wahr
Quelle: Youtube

Die Eigenkapitalquoten der Geldhäuser seien ohnehin überhaupt nicht aussagekräftig.

Doch vor einem EU-Beitritt warnte Krall nachdrücklich das Land. Insofern müsste auch die UBS möglichst rasch zerschlagen werden, damit sich die Schweiz nicht einer enormen Abhängigkeit der EU ausliefere.

Von Fincks wenden sich ab

Krall, der die «Neue Partei» in Deutschland derzeit gründet und sich viele Stimmen rechts von der CDU, aber links von der AfD erhofft, war früher Unternehmensberater und Konzernchef bei Degussa Goldhandel gewesen.

Mit dem Bruch des neuen Eigentümers unter den Industriellen von Fincks verlor er aber seine Stelle, wie auch muula.ch berichtete. Die Firma will mit liberalen und libertären Ansichten nichts mehr zu tun haben und auch nicht mehr mit Angst für ihr Produkte werben.

Löhne der Politiker senken

Nun macht Krall, der in Deutschland durchaus umstritten ist, aber auch mit vielen Zitaten der ultraliberalen US-Autorin russischen Ursprungs Ayn Rand regelrecht Stimmung gegen das politische Establishment. Die deutschen Medien schweigen den Aufstieg allerdings noch tot.

Der 1962-Geborene schlägt in eine Kerbe, wie sie unlängst auch die SVP-Politikerin Magdalena Martullo-Blocher hervorgebracht hatte und muula.ch darüber berichtete.

Das Milizsystem unter den Volksvertretern sollte gestärkt werden, hiess es da bei beiden. «Politiker» sollte kein Mandat sein, sondern ein Dienst am Volk. Daher sollte man von den Einkünften aus der Politik allein auch nicht leben können.

WHO ignorieren

Auf Twitter oder X, wie die Plattform nunmehr heisst, stellt Krall sein politisches Programm vor.

«Wir werden das Land verändern», gab er sich optimistisch. Von den rund 700 Mitgliedern des Deutschen Bundestages will er nur 200 behalten, weil das deutsche Parlament völlig gelähmt sei.

Zwei Themen sprach Krall in Basel aber noch an, die auch für die Schweiz wichtig sein dürften.

Das eine war, dass es ohne günstige Energie keine industrielle Basis gebe. Da muss also die Schweiz auch aufpassen.

Und kein Land sollte demokratische Rechte an die Weltgesundheitsorganisation WHO abgeben, sagte er.

Dabei traf er aber auch wieder den Nerv des Schweizer Publikums. Es gab viel Applaus.

30.09.2023/kut.

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