US-Notenbank macht gleiches Geschenk wie die SNB

Jerome Powell, Chef der US-Zentralbank Fed
Der Chef der US-Zentralbank Jerome Powell hat wieder an der Zinsschraube gedreht. (Bild: PD)

Die amerikanische Notenbank Fed hat die Zinsen zum zehnten Mal erhöht. Der Kampf gegen die Inflation dürfte diesmal aber nicht der Hauptgrund für die Massnahme sein.

Die US-Zentralbank Federal Reserve Bank Fed hat am heutigen Mittwochabend ihre Leitzinsen um 0,25 Prozentpunkte auf eine Spanne von 5,0 bis 5,25 Prozent.

Es ist schon das zehnte Mal in Folge, dass die Fed mit ihrem Chef Jerome Powell ihre Zinsen anhob.

Ziel vor Augen

Die US-Notenbank gab in ihrer Medieninformation zwar an, dass sie auf lange Sicht maximale Beschäftigung sowie eine Teuerungsrate von zwei Prozent anstrebe.

Dazu würde auch diese Massnahme beitragen, hiess es.

Die US-Währungshüter analysierten fortlaufend neue Daten zum Inflationsdruck und zu den Inflationserwartungen sehr genau, erklärte die Fed weiter.

Runter von zehn Prozent

Zuletzt war die Teuerung aber bereits auf 5 Prozent gefallen.

Alle Erwartungen stehen obendrein auf eine anhaltende Senkung der Inflation.

Die Leitzinsen sind mit dem jüngsten Schritt bereits über die Rate der aktuellen Teuerung gestiegen, was ein klares Zeichen für die Wirksamkeit der Zentralbankpolitik ist.

Wohl gemerkt kommen amerikanische Verbraucherpreise von einem Niveau von über 10 Prozent. Damit ist der Preisauftrieb schon sehr deutlich gesunken.

Höhere Zinsmarge

Einige Marktbeobachter sehen in dieser Massnahme daher eher ein anderes Ziel der Fed.

Nicht alle Analytiker hatten daher auch mit einer erneuten Zinserhöhung der Amerikaner gerechnet.

Angesichts der US-Bankenkrise helfen Zentralbanken nicht nur mit Liquidität, sondern sie verhelfen mit steigendem Zinsniveau den Geldinstituten auch zu einer deutlich höheren Zinsmarge.

Damit steigen die Bankengewinne praktisch automatisch. Die US-Finanzkrise hatte sich nämlich zuletzt mit der Zwangsübernahme einer Bank – analog zur Schweiz – verschärft.

Hilfe in der Krise

Wie muula.ch bereits bei der Anhebung des Leitzinsniveaus von der Schweizerischen Nationalbank SNB berichtete, stört die Anhebung des Zinsniveaus nicht bei markant sinkenden Inflationserwartungen.

Finanzinstitute können dagegen aufatmen, weil sich die Gewinne im Zinsgeschäft bessern. Insofern macht die US-Notenbank während einer Krisensituation ein ähnliches Geschenk an die Bankenwelt wie die SNB.

Weiteres Signal

Weitere Zinserhöhungen erwähnten die Zentralbanker von den USA in ihrem Communiqué nicht.

Das sendete gleich noch ein besonderes Zeichen, weil sie dies bisher immer als Signal an den Markt explizit aufgeführt hatten.

Die Anhebungen der Leitzinsen in den USA dürften bald ein Ende finden.

An den Aktienmärkten kam die Botschaft gut an und die Kurse legten deutlich zu – Bankentitel inklusive.

Allerdings kam für einzelne US-Regionalbanken das Geschenk offenbar zu spät.

03.05.2023/kut.

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