UBS hilft Schweizer Krypto-Firma bei Finanzierung

Traditionsbanken agieren immer mehr in der Krypto-Welt. (Bild: Gerd Altmann / pixabay)

Die Grossbank UBS ist eher zögerlich, was den Bereich von Krypto angeht. Doch nun unterstützt das Geldhaus sogar einen Schweizer Krypto-Anbieter bei der Geldbeschaffung.

Die Beziehung ist fast so wie der Teufel und das Weihwasser. Die Grossbank UBS hat jahrelang die Krypto-Welt praktisch verteufelt, doch so langsam kommt das grösste Schweizer Kreditinstitut auf den Geschmack bei Bitcoin, Ethereum, Blockchain & Co.

Wie Recherchen von muula.ch ergaben, hilft die UBS dem Schweizer Krypto-Anbieter Swissborg bei seiner aktuellen Finanzierungsrunde, einer A-Series.

Dies geht aus Unterlagen hervor, welche der Redaktion vorliegen.

Krypto-Valley lebt

Demnach nimmt die UBS das Gründungskapital der eigens ins Leben gerufenen Swissborg Community AG entgegen. Ein Schreiben der UBS mit Datum vom 22. Oktober 2022 bestätigt dem Notar den Erhalt des Geldes zur Finanzierung des Aktienkapitals der Swissborg Community AG.

Die Gründung erfolgte im Krypto-Valley der Schweiz, denn der Firmensitz des neuen Unternehmens ist in Baar im Kanton Zug.

Aktivitäten im Baltikum

Swissborg ist eigentlich eine Firma in Lausanne, die eine Plattform zum Handel von Kryptowährungen und zum Anlegen von digitalen Assets beim sogenannten Yield Farming bietet.

Das Unternehmen mit rund 250 Mitarbeitenden hat zwar den Hauptsitz in der Schweiz, doch zahlreiche Aktivitäten werden in Estland vorgenommen.

Die Swissborg Community AG mit Sitz in Zug zahlte bei der UBS das Stammkapital von 100.000 Franken ein. Es teilt sich auf 10 Millionen Aktien auf.

UBS winkt durch

Schweizer Geldinstitute haben nach Compliance-Richtlinien die Pflicht, solche Transaktionen auf ihre Seriosität zu prüfen, bevor sie Geld entgegennehmen und damit die Gründung der Gesellschaft ermöglichen.

Diese Checks beinhalten, woher das Geld kommt und wofür es im Gesellschaftszweck verwendet werden soll. Das Unterfangen von Swissborg fand die UBS also in Ordnung.

Die Namen der zwei Verantwortlichen der UBS Switzerland AG sind auf den Dokumenten ersichtlich. Die zuständige Abteilung war «OXEM – Client Onboarding lnstitutionals».

Als Fundraising klassifiziert

Die gesamte Finanzierungsrunde der A-Series ist ein relativ komplexes Unterfangen, weil eigentlich keine Krypto-Finanzierungen über Schweizer Recht mit einem normalen Angebotsprospekt vorgenommen werden. Die Firma selbst spricht daher auch bloss vom «fundraising» mittels Aktien.

Laut den Unterlagen gab es zunächst einen «Private Sale», der Geld in die SwissBorg-Kassen spülte. Erst danach gibt es die öffentliche Finanzierungsrunde, die derzeit durchgeführt wird.

Digitaler Bond

Die Grossbank UBS kommt immer mehr auf den Geschmack, was Aktivitäten im Krypto-Bereich und digitalen Assets angeht. Neben dieser Swissborg-Transaktion lancierte die UBS unlängst eine digitalisierte Anleihe, wie auch muula.ch berichtete.

Das Traditionshaus erkennt also immer mehr die Zeichen der Zeit.

16.12.2022/kut.

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