Swissbau brilliert zum 50. Geburtstag

Eingang zu einer Ausstellungshalle der Swissbau
Die Fachmesse Swissbau lockt unglaublich viele Besucher nach Basel. (Bild: muula.ch)

Die Messe der Bau- und Immobilienwirtschaft Swissbau lockt zum Jubiläum viele Besucher nach Basel. Neue Konzepte kommen gut beim Publikum an.

Physische Messen sind alles andere als langweilig. Dies zeigt eindrücklich die Swissbau, die derzeit in den Hallen der Messe Basel stattfindet.

Augenschein trügt nicht

Die Plattform der Bau- und Immobilienwirtschaft, die bereits 1974 als physische Messe gegründet wurde und seither alle zwei Jahre stattfand, lockt momentan viele Besucher in die Stadt am Rheinknie.

Dies ergaben Besuche auf der Messe durch muula.ch und zahlreiche Gespräche mit Ausstellern. 

Nationale wie internationale Unternehmen, Architekturbüros & Co. bieten dabei einen Überblick über Innovationen, Trends und Lösungen der Bau- und Architekturszene.

Als Mehrbranchenmesse sowie interdisziplinäre Veranstaltungs- und Netzwerk-Plattform bringt die Swissbau die Experten nunmehr wieder an einem Ort zusammen.

Hunderte Aussteller

Während der Coronavirus-Pandemie hatte die Messe Basel mit dem Präsenzformat etwas Pech, denn die Swissbau konnte wegen fehlender behördlicher Bewilligung nicht im Januar 2022 stattfinden und eine verkleinerte Version im Monat Mai, der für die Baubranche eher ungünstig für solch eine Veranstaltung ist, fand nur bedingt Anklang.

Zum 50. Geburtstag beteiligten sich nun über 600 Aussteller und Partner auf rund 85.000 Quadratmetern und die Fachmesse konnte wieder in alter Grösse stattfinden, wie es offiziell von der Basler Messegesellschaft MCH Group hiess.

München brachte Vorgeschmack

Überall drängten sich die Besucher und selbst Vorträge sowie Diskussionsforen, als aktive Austauschplattformen, waren stets gut besucht.

Die Swissbau präsentierte sich dabei mit zwei neuen Konzepten. Swissbau City bündelt abwechslungsreiche Informationsmöglichkeiten auf drei Marktplätzen und Swissbau Inside gibt einen Überblick zu Designprodukten aus dem Innenbereich.

Zwar waren einzelne Aussteller vom ersten Messetag, dem Dienstag, etwas enttäuscht. Doch Mittwoch und Donnerstag überzeugten in alter Popularität. Noch bis Freitag ist die Fachmesse geöffnet.

Eine Konkurrenzveranstaltung in München hatte Branchenvertretern bereits einen Vorgeschmack auf das wieder gestiegene Interesse gemacht, hiess es beispielsweise von einem Aussteller über die BAU München.

Antworten direkt von Fachleuten

Besonders gut kamen Einladungen für Kunden zu Anlässen an den Messeständen um die Firmen Hörmann, Geberit, KWC & Co., aber auch offene Messestand-Apéros bei zahlreichen Ausstellern an.

Viele Standbesucher verbrachten die Zeit an der Fachmesse noch an Veranstaltungen oder schnupperten bei den Produktneuheiten der Konkurrenz. So gab es viele Menschentrauben bei Präsentation von Innovationen, wobei die anwesenden Fachleute praktischerweise gleich Fragen beantworten konnten.

Zahlreiche Fachpersonen lauschten den Erfahrungen mit BIM, dem digitalen Bauen, etwa beim Projekt «Dreiklang», dem Neubau beim Kantonsspital Aarau für rund eine Milliarde Franken, oder dem Neubau vom Inselspital in Bern.

Beim Schliesstechnik-Konzern Dormakaba gab es die neuesten Türkontrollsysteme sowie interessante Videos über den Herstellungsprozess von Schlüsseln im Werk in Wetzikon ZH zu sehen.

SBB findet Schatz

Spannend waren auch die Diskussionsformen um digitales Bauen sowie Nachhaltigkeit und Recycling in der Bau- und Immobilienwirtschaft.

Die Schweizerischen Bundesbahnen SBB erklärten etwa, dass sie auf einem Schatz sitzen würden, nachdem sie mal eine vollständige Inventur ihrer ganzen Substanz und den Wert von recyclebaren Materialien vorgenommen hätten.

Anschliessende Diskussionen im messeeigenen Biergarten oder auf Veranstaltungen, wie der zehnjährigen Geburtstagsfeier der B2B-Networking Plattform buildup network, kamen beim Publikum wirklich sehr gut an.

Den Messeverantwortlichen ist es gelungen, eine gute Stimmung in den Ausstellungshallen zu erzeugen, einen coolen Vibe, den es für physische Messen braucht.

Mit dieser guten Atmosphäre unter Handwerkern, Ingenieuren, Architekten, Geschäftsleitungsmitgliedern, Marketingverantwortlichen & Co., wo quasi jeder mit jedem kommuniziert, haben Präsenzmessen in der digitalen Welt eben sehr wohl ihre Berechtigung.

Innovativ bleiben

Bei so viel Lob sollte aber auch eine kleine konstruktive Kritik nicht fehlen.

Von den abgetrennten Arbeitsplätzen im «Cube» gab es mit nur vier Einheiten viel zu wenige für die anwesenden Geschäftsleute, die mal eine Stunde in Ruhe arbeiten oder telefonieren müssen. In den Hallen hätte es noch genügend Platz für mehr «Cubes» gegeben.

Bleibt abschliessend zu hoffen, dass sich die Swissbau die kommenden 50 Jahren immer wieder neu erfindet und zwischen physischer Präsenzmesse sowie digitalen Ausstellungsformen einen guten Weg findet.

Damit kann die Swissbau dann auch noch freudig den 100. Geburtstag als Treffpunkt der Fachleute sowie der Interessenten ums Bauen und um Immobilien feiern.

18.01.2024/kut.

Swissbau brilliert zum 50. Geburtstag

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert