Schweizer Konjunktur hellt sich überraschend auf

Eine Frau tanzt vor Freude
Freudentänze zu positiven Schweizer Konjunkturaussichten. (Bild: myriams / pixabay)

Prognosen über die Aussichten der Schweizer Wirtschaft sind derzeit getrübt. Nun kommt ein namhafter Frühindikator aber zu einem ganz anderen Resultat.

Die Konjunkturaussichten hellen sich auf. So lautet die frohe Botschaft der Konjunkturforschungsstelle KOF an der ETH Zürich zum Jahresende.

Das KOF-Konjunkturbarometer stehe im Dezember bei 92,2 Punkten und damit 3 Punkte höher als im November, teilten die Wissenschafter überraschend am Freitag mit.

Auch Banken ziehen mit

Die vergleichsweise starke Aufwärtsbewegung des Barometers werde in erster Linie durch Indikatoren des Verarbeitenden Gewerbes sowie des Wirtschaftsbereichs «übrige Dienstleistungen» getrieben, hiess es zu den Ursachen für die gute Nachricht.

Selbst Indikatoren, welche die Finanz-​ und Versicherungsdienstleistungen um UBS, Credit Suisse & Zurich Insurance sowie das Gastgewerbe erfassten, würden ebenfalls positive Signale senden.

Beschäftigung frohlockt

Im Produzierenden Gewerbe, wozu auch der Bau gehört, zeige sich analog ein überwiegend positives Bild. Die stärksten Treiber sind laut dem Communiqué die Indikatoren zur Beurteilung der Beschäftigungsaussichten und zur Beurteilung der Geschäftslage.

Grafik zur Entwicklung des KOF Konjunkturbarometers
Grafik zum KOF-Konjunkturbarometer und dem tatsächlichen BIP

Ebenfalls leisteten Indikatoren zur Beurteilung der Produktionskapazitäten und der Wettbewerbssituation einen positiven Beitrag.

Die Beurteilung der Lage in der Produktion werde hingegen noch schlecht bewertet und leiste deshalb einen sehr negativen Beitrag.

Analyse funktioniert

Seit den 1970er Jahren veröffentlicht die KOF regelmässig einen vorlaufenden Sammelindikator, das Konjunkturbarometer, welcher anzeigt, wie sich die Schweizer Konjunktur in der nahen Zukunft entwickeln dürfte.

Die Datenbasis besteht dabei aus über 500 Indikatoren. Wie gut der Index funktioniert, zeigt eindrücklich die rechte Grafik, wo die tatsächlichen Werte des Bruttoinlandprodukts BIP im Vergleich mit dem Konjunkturmesser abgebildet sind.

Nicht zu früh freuen

Nunmehr steigt das Barometer also zum ersten Mal nach einer länger anhaltenden Talfahrt wieder. Der Index, der ein Frühwarnsystem ist, erreicht somit erneut das Niveau von September 2022.

Es bestätigen sich damit die Aussagen von Wirtschaftsexperten, über die muula.ch unlängst berichtete, wonach es keine Rezession in der Schweiz geben werde.

Die Aussichten für die Schweizer Konjunktur hellen sich somit für den Beginn des Jahres 2023 leicht auf. Sie verbleiben jedoch weiterhin auf einem niedrigen Niveau, wie die ETH-Experten einschränkend mitteilen.

Die Schweiz ist demnach zwar noch nicht über den Berg, aber es besteht auch kein Anlass zur Panik.

30.12.2022/kut.

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