Männer entdecken die Welt anders

Männer geniessen den Ausblick auf die Landschaft
Reisen Männer anders als Frauen? (Bild: M. Ferrero / unsplash)

Reisen ist für Menschen eine Quelle der Freude, des Lernens und der Weiterentwicklung. Dabei gibt es jedoch Unterschiede zwischen den Geschlechtern.

Die Medienmitteilung ist schon aussergewöhnlich, die das Wirtschaftsnews-Portal muula.ch unlängst erreichte.

Während sich viele Communiqués bloss noch um Frauenquoten in Kaderpositionen, um das Investieren speziell von Frauen und die Benachteiligung des weiblichen Geschlechts bei Altersvorsorge oder bei der Entlohnung drehen, ging es plötzlich um Reisen ganz speziell für Männer.

Bedürfnis oder Klischee?

Die Agentur Kaus Media Service aus Deutschland, welche auf die Tourismus- und Entertainment-Industrie ausgerichtet ist, empfahl «echte Kurztrips» nur für das männliche Geschlecht.

Doch gibt es solche Bedürfnisse wirklich – ohne in alte Klischees zu verfallen?

Adrenalin-Kicks und Outdoor

Gewiss, Frauen müssen auf Reisen wahrscheinlich bestimmte Sicherheitsaspekte stärker beachten als Männer.

Neben speziellen Vorsichtsmassnahmen spielen bei der Ausgestaltung von Reisen aber auch völlig andere Interessen oder körperliche Anstrengungen durchaus eine Rolle.

Frauen interessieren sich möglicherweise mehr für kulturelle und künstlerische Aspekte einer Destination in Kombinantion mit einem Luxushotel, während sich Männer stärker für Outdoor-Aktivitäten mit Adrenalin-Kicks oder Abenteuerreisen begeistern können.

Auch Vorlieben bei Speis und Trank dürften dazu führen, dass unterschiedliche Präferenzen im Reiseverhalten der Geschlechter sichtbar werden.

Sturz ins Unbekannte

Bungee-Jumping, Surfen, Fallschirmspringen oder eine Offroad-Safari in der Wüste oder im Outback – Männer wollen nicht selten die Grenzen des Möglichen austesten und ihre Komfortzone verlassen.

Denn für sie gibt wohl nichts Aufregenderes, als mit wildem Enthusiasmus ins Unbekannte zu stürzen und die Welt in voller Geschwindigkeit zu erleben. Frauen sind da wohl sicherheitsbewusster.

Wert von Freundschaft

Männerreisen sind aber auch oft von Kameradschaft und Abenteuern «mit den Jungs», also mit den Kollegen, geprägt.

Ob es sich dabei um eine epische Jungs-Tour handelt oder einfach nur ein spontaner Wochenendausflug mit den besten Freunden – das Band der Bruderschaft wird dabei meist gestärkt.

Egal, ob es darum geht, gemeinsam den Sonnenuntergang zu geniessen, durch die Bars zu ziehen oder sich bei einem Campingabenteuer gegenseitig zu unterstützen, Männer wissen dabei nicht selten, wie man den wahren Wert von Freundschaft auf Reisen schätzt.

Mit Gleitschirm über Nationalpark

Frauen reisen dagegen, ohne Stereotypen bedienen zu wollen, vermehrt zu Wellness-Angeboten, Museumstouren, Kunstausstellungen oder machen Städte- beziehungsweise Girl-Trips zu edlen Weinverkostungen.

Bei Männern, so schreibt die Agentur, stünden dagegen andere Aktivitäten im Vordergrund.

So empfehlen die Experten einige Trips, die auf das männliche Geschlecht zugeschnitten sind.

Wie wäre es also beispielsweise mit einem Waldabenteuer in Lettland?

Männer können dort mit einem Gleitschirm den Blick über den Nationalpark Gauja geniessen – bei einer Geschwindigkeit von bis zu 60 Stundenkilometern in einer Höhe von 55 Metern.

Der Adrenalinkick sei garantiert.

Biertour im Sunshine State

Auch St. Petersburg/Clearwater in den USA sei ein ideales Pendant zu romantischen Weinbergen und besonders attraktiv für Männertouren, hiess es.

Die Rede ist vom Craft Beer Trail, bei dem sich rund 30 unabhängige Brauereinen für ein besonderes Erlebnis zum Lieblingsgetränk vieler Männer zusammengeschlossen haben.

Dabei sollte der Test der Florida Weissen nicht fehlen, bei dem lokale Bierbrauer unter anderem Limetten, Mangos oder Passionsfrüchte zum Bier hinzugeben und dem Getränk eine frische Note speziell im Sunshine State verleihen.

Aber, ob dies allen Männern wohl schmeckt?

Golf-Coachings mit Experten

Natürlich gibt es auch andere Getränke als Bier, wie etwa Whisky oder Bourbon, welche die Aufmerksamkeit besonders von Männern auf sich ziehen.

Für diese Personen sei zum Beispiel ein Herren-Ausflug in die Bourbon-City von Louisville geeignet, um durch verschiedene Destillerien zu gehen und beim Kentucky Bourbon Trail mit insgesamt 42 Brennereien mehr über das Getränk zu erfahren.

Auch besondere Sportarten, wie Golf, Formel-1-Rennen oder Surfen, können aber das Reiseverhalten der Geschlechter beeinflussen.

Zu den beliebtesten Reisezielen von Golfern weltweit gehöre Scottsdale, wo über 200 Golfplätze die Interessenten bereitstünden, empfahl die Medienagentur.

Von Schnupper- beziehungsweise Anfänger-Golfkursen bis hin zu Experten-Runden oder Einzel-Coachings mit preisgekrönten Golfspielern sei schliesslich für Männer alles dabei.

Quelle der Freude

Die Unterschiede im Reisen der Geschlechter könnten sich wahrscheinlich noch endlos weiterdrehen.

Spezielle Oldtimer- oder Sportwagen-Rennen, Rum-, Gin- oder Whisky-Touren, Nervenkitzel um Wüsten-, Urwald- oder Expremsport-Abenteuer lassen da kaum Wünsche offen.

Egal, ob für Männer oder Frauen, das Reisen ist eine Quelle der Freude, des Lernens und der unvergesslichen Erlebnisse.

Aber Männlein und Weiblein sollten wohl besser zusammen reisen und die Welt – losgelöst von Stereotypen – einfach gemeinsam erkunden, auch wenn mal nicht immer für jeden oder für jede etwas dabei ist.

08.07.2023/kut.

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