Immer weniger Betriebe in der Schweizer Landwirtschaft

Eine Henne in einer Legebatterie
Schweizer Landwirte konzentrieren sich auf die Pouletmast. (Symbolbild: A. Goellner / pixabay)

Die Zahl der Landwirtschaftsbetriebe sinkt in der Schweiz rasant. Sie nutzen Skaleneffekte und konzentrieren sich auf lukrative Geschäftsfelder.

Der Strukturwandel der Schweizer Landwirtschaft setzt sich fort.

Im Jahr 2023 wurden in der Schweiz 47.719 landwirtschaftliche Betriebe gezählt, was einem Rückgang um 1,3 Prozent beziehungsweise 625 Einheiten als 2022 entsprach.

Mehr grössere Betriebe

Eine Betrachtung nach Grössenklassen auf Basis der aktuellen Daten des Bundesamtes für Statistik BFS zeigt:

Während die Zahl der Betriebe unter 30 Hektaren mit -2,2 Prozent rückläufig war, nahm die Zahl der Betriebe mit einer Fläche ab 30 Hektaren um 1,6 Prozent zu.

Im Durchschnitt bewirtschaftete ein Landwirtschaftsbetrieb eine Fläche von 21,8 Hektaren oder 0,2 Hektaren mehr als 2022.

Landwirtschaftliche Strukturerhebung des BFS

Dies zeigt, dass grössere Einheiten zunehmen und kleinere verschwinden, wie auch die Grafiken den Trend seit Jahren verdeutlichen. Die Nutzfläche blieb mit rund 1 Million Hektaren relativ konstant.

Biolandbau im Trend

Diese Betriebe werden auch effizienter und beschäftigen weniger Menschen. Im Jahr 2023 sank die Zahl der Arbeiter um rund 0,5 Prozent auf 148.900 Personen.

Der biologische Landbau liegt nach wie vor im Trend.

Landwirtschaftliche Strukturerhebung des BFS

Im Jahr 2023 bewirtschafteten 7896 Betriebe (16,5 Prozent) ihre Flächen nach den Richtlinien des Biolandbaus. Das waren 77 Einheiten oder 1 Prozent mehr als noch im Vorjahr, hiess es weiter vom BFS.

Soja und Sonnenblumen

Doch nicht nur bei den Grössen und Bioanbau gab es Bewegungen.

Mit einem Plus von 21,7 Prozent auf 6400 Hektaren hat die Sonnenblumenfläche am stärksten zugelegt. Nahezu die gesamte Ernte wurde zur Speiseölgewinnung verwendet.

Die Sojafläche, die zwischen 2021 und 2022 um fast 30 Prozent zugenommen hatte, wie muula.ch berichtete, wies auch im Berichtsjahr eine sehr positive Entwicklung auf und stieg um 6,3 Prozent.

Der monetäre Ertrag durch Pflanzenausbau steigt nämlich, wie eine Analyse von Agroscope unlängst ergab.

Weniger Milchkühe

Die Geflügelhaltung setzte ihr Wachstum im Jahr 2023 weiter fort, wenn auch in schwächerer Form als noch im Vorjahr (13,3 Millionen Stück, +0,6 Prozent). Während der Bestand bei den Legehennen um 1,3 Prozent auf 3,8 Millionen Stück sank, stieg derjenige der Mastpoulets um 2,1 Prozent auf rund 8,1 Millionen Stück.

Der Milchkuhbestand setzte seinen negativen Trend mit -2,0 Prozent weiter fort und lag im Berichtsjahr bei 532.300 Tieren.

Landwirtschaftliche Strukturerhebung des BFS

Der Schweinebestand nahm im Jahr 2023 um 3,5 Prozent auf rund 1,3 Millionen Tiere ab. Seit 2013 verringerte sich die Zahl der Schweine in der Schweiz um gut 10 Prozent.

Lukrative Geschäftsfelder

Während die Betriebe immer grösser werden und sich etwa auf Soja oder Sonnenblumen beziehungsweise die Pouletmast oder Bio konzentrieren, verschwindet die Schweine- und Rinderproduktion.

Immer grössere Betriebe konzentrieren sich also auf lukrative Geschäftsfelder. Die Schweizer Bauern sind ja nicht auf den Kopf gefallen.

15.05.2024/kut.

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