Geldabflüsse gigantischen Ausmasses bei Credit Suisse

Hauptsitz der Credit Suisse in Zürich
Der Hauptsitz der Grossbank Credit Suisse am Zürcher Paradeplatz. (Bild: PD)

Die Credit Suisse leidet förmlich unter einem Banken-Run. Der verspätet publizierte Geschäftsbericht gibt Auskunft über die konkreten Zahlen.

Die kriselnde Grossbank Credit Suisse (CS) hat ihren Geschäftsbericht für 2022 etwas verspätet veröffentlicht, weil sich die US-Börsenaufsicht SEC kurz vor der Publikation noch mit Fragen an das Geldhaus gewendet hatte, wie auch muula.ch berichtete.

Doch nun am heutigen Dienstag ist das Werk publik und die Zahlen geben etwa darüber Aufschluss, wie viel Geld die Kundschaft abgezogen hat. Die Werte sind gigantisch.

Rascher Wandel

Bisher war flächendeckend fast immer nur die Rede, dass Kunden rund 110 Milliarden Franken im vierten Quartal abgezogen hatten. Im Geschäftsbericht wird unter der Position «Netto-Neugelder» der Abfluss von 123,2 Milliarden Franken für das Gesamtjahr bei der CS deutlich.

Im Vorjahr war es noch ein Zufluss von 30,9 Milliarden Franken gewesen. Im Corona-Jahr 2020 hatte die Grossbank noch Zuflüsse von 42 Milliarden Franken verzeichnet. Das Blatt hat sich also rasch gewendet und die Negativ-Dimensionen sind gigantisch.

Wie muula.ch bereits zum dritten Quartal gemeldet hatte, konnte das Geldhaus mancherorts sogar die aufsichtsrechtlichen Vorschriften zu den Liquiditäts-Puffern nicht mehr erfüllen.

So schnell flossen da offenbar die Gelder aus der Bank ab.

Schweizer Einheit stabiler

Von den Geldabzügen besonders stark betroffen ist die Vermögensverwaltung. Hierbei flossen 2022 rund 96 Milliarden Franken ab, nach einem Zufluss im Jahr 2021 von 11 Milliarden Franken.

In der Schweizer Einheit hielten sich die Netto-Neugeld-Abflüsse in Grenzen, es gingen «bloss» 5,4 Milliarden Franken weg. Im Vorjahr war es noch ein Zufluss von 5,9 Milliarden Franken gewesen.

Schrumpfung der Assets

Markant sind auch die Abflüsse im Asset Management. Sie betrugen im Jahr 2022 rund 22,6 Milliarden Franken. Im Jahr davor waren es noch Zuflüsse von 14,6 Milliarden Franken gewesen.

Die Dimensionen der Abflüsse sind doch stattlich, wenn man bedenkt, dass die totalen Assets 2022 in der Bilanz rund 531 Milliarden Franken betrugen nach 756 Milliarden Franken im Jahr davor.

14.03.2023/kut.

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