Grundlage für tiefere Teuerung gelegt

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Grosse Einkaufswagen sollen Kunden zu Mehrkäufen verleiten. (Bild: M. Spiske / unsplash)

Die Inflation steigt vielerorts wieder. Doch für die Schweiz gibt es gute Nachrichten an der Preiserhöhungsfront.

Der Gesamtindex der Produzenten- und Importpreise ist im Februar 2023 gegenüber dem Vormonat um 0,2 Prozent gesunken.

Im Vergleich zum Februar 2022 stieg das Preisniveau des Gesamtangebots von Inland- und Importprodukten damit um 2,7 Prozent, wie das Bundesamt für Statistik BFS am heutigen Dienstag bekanntgab.

Geringere Teuerung für Firmen

Die Produzentenpreise zogen dabei rund 3 Prozent an. Bei den Importpreisen ging es «bloss» um 2,3 Prozent nach oben, was in Summe die 2,7 Prozent ausmacht.

Generell sind das gute Nachrichten, weil die Unternehmen insgesamt mit einer deutlich reduzierten Teuerung konfrontiert sind. 

Der Gesamtindex der Produzenten- und Importpreise war etwa im Dezember 2022 gegenüber dem Vormonat bereits um 0,7 Prozent gesunken. Im Vergleich zum Dezember 2021 hatte das Preisniveau des Gesamtangebots von Inland- und Importprodukten um 3,2 Prozent zugelegt.

Höhere Energiekosten

Die Dynamik der Preiserhöhungen nimmt also deutlich ab. Diesmal zeigten insbesondere Erdöl und Erdgas sowie Mineralölprodukte tiefere Preise, hiess es vom BFS weiter. Teurer sei dagegen Elektrizität geworden.

Neben Energie legten aber auch die Preise von Produkten aus Beton, Zement und Gips, Glas und Glasprodukte sowie Papier und Karton zu. Preisrückgänge zeigten hingegen Mineralölprodukte, pharmazeutische Produkte, Produkte aus Aluminium und Fleisch.

Einfluss vom Ausland

Preisrückgänge gegenüber dem Januar 2023 registrierte die Schweiz beim Importpreisindex insbesondere für Erdöl und Erdgas, die rund 18 Prozent günstiger wurden. Billiger wurden auch Mineralölprodukte, organische Produkte der chemischen Industrie, Kunststoffe in Primärformen, Flachglas, Computer und pharmazeutische Spezialitäten.

Steigende Preise beobachtete man dagegen beim Import für pharmazeutische Grundstoffe, Nichteisen-Metalle und daraus hergestellte Produkte, Flachprodukte aus Stahl und Hohlglas. Dasselbe gilt für Keramikplatten, Fahrzeugreifen sowie Produkte aus Beton, Zement und Gips, die beispielsweise rund 12 Prozent, 6 Prozent beziehungsweise um 7 Prozent zulegten.

Starökonom kritisierte

Werden Produzenten mit hohen Preisen belastet, geben sie mit hoher Wahrscheinlichkeit diese Kostensteigerungen auch an die Konsumenten weiter.

Geht es in diesem Bereich nach unten, entsteht auch Spielraum, die Verkaufspreise für Endverbraucher etwa in Supermärkten nicht mehr so stark zu erhöhen.

Namhafte Ökonomen, wie der deutsche Wirtschaftsprofessor Hans-Werner Sinn, hatten die Notenbanken kritisiert, weil sie die Zinsen nicht umgehend erhöht hatten, als die Erzeugerpreise deutlich zweistellige Inflationsraten zeigten, wie auch muula.ch berichtete.

Somit war es damals nur noch eine Frage der Zeit gewesen, wann die Firmen diese Mehrkosten auf die Verbraucher überwälzen und damit exorbitante Inflationsraten an der Konsumentenfront «produzieren» würden.

14.03.2023/kut.

Grundlage für tiefere Teuerung gelegt

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