Fehlakquisition reisst Straumann-Gruppe nach unten

Der Implantatehersteller Straumann hat einen Gewinneinbruch erlitten. Besonders eine Region schwächelt.

Der Basler Konzern Straumann hat im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Gewinnrückgang um rund 43 Prozent auf 247 Millionen Franken erlitten.

Der Umsatz stieg im Jahr 2023 allerdings um 4 Prozent auf 2,4 Milliarden Franken, wie das Unternehmen am heutigen Dienstag mitteilte.

Sinkende Margen

Die organischen Verkäufe des Anbieters von Zahnersatz- und kieferorthopädischen Lösungen seien sogar um 9,8 Prozent gestiegen, hiess es weiter. Alle Regionen trugen zum Wachstum bei. Für Implantate habe Straumann zudem seinen Marktanteil um 2 Prozentpunkte auf 32 Prozent ausgedehnt.

Die operative Gewinnmarge auf Stufe Ebit verringerte sich um 5,1 Prozentpunkte auf nur noch 17 Prozent. Ein deutlicher Ausbau der Belegschaft führte da beispielsweise zu höherem Administrativaufwand.

Der Basler Konzern litt wie alle Schweizer Firmen unter der Frankenstärke und der globalen Nachfrageabschwächung. Jedoch führte bei Straumann ein Abschreiber in der Region Europa zu dem deutlichen Gewinneinbruch. 

Millionen in den Sand gesetzt

Im Juli 2020 hatte Straumann die Berliner Firma DrSmile hinzugekauft und grosse Wachstumshoffnungen in das Geschäft gesetzt. Dem war allerdings nicht so und rund 153 Millionen Franken mussten nunmehr in den Wind geschrieben werden, die nun die Resultate belasteten.

In der Segmentberichterstattung im Geschäftsbericht 2023 fällt die Region Europa mit dem Impairment in Deutschland somit besonders negativ auf. Der aktuelle Konzernchef Guillaume Daniellot hatte den Zukauf in Deutschland aber in den Himmel gelobt.

Dividende aus den Reserven

Die Aktionäre sollen dennoch mit einer Dividendenerhöhung beruhigt werden. Das Straumann-Management will Ausschüttung um 5 auf 85 Rappen je Titel erhöhen, wobei 40 Rappen je Aktie aus den Gewinnreserven ausgezahlt werden sollen.

An der Börse kamen die Nachrichten insgesamt schlecht an. Die Straumann-Papiere verloren umgehend zum Handelsbeginn rund 4 Prozent.

27.02.2024/kut.

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