Die grössten Ängste von KMU im Kanton Zürich

Ein Hammer fällt auf ein Ei
Viele Gefahren treffen auf KMU im Kanton Zürich. (Symbolbild: S. Buissinne / pixabay)

Die Herausforderungen für die Wirtschaft sind derzeit enorm. Firmen im Kanton Zürich fürchten vor allem fünf Gefahren.

Jeder Kanton der Schweiz kämpft mit seinen eigenen Herausforderungen.

In der wirtschaftsstärksten Region der Schweiz, dem Kanton Zürich, sorgen sich Kleine und Mittlere Unternehmen (KMU) vor allem vor fünf Dingen.

Zentrales Problem für alle

Dies ging aus der jüngsten Ausgabe vom «KMU ZH Monitor» hervor, einer Studie der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften ZHAW im Auftrag der Zürcher Kantonalbank ZKB.

Die mit Abstand grössten Sorgen bereitet den KMU der Mangel an ausgebildeten Arbeitskräften. Rund 53,4 Prozent der befragten Unternehmen nannten dies laut einer Medieninformation vom Donnerstag als zentrale Herausforderung.

Damit nahm der aktuell herrschende Personalmangel nochmals an Bedeutung zu, weil sich der Wert um 1,4 Prozentpunkte gegenüber der Vorjahresumfrage erhöhte.

Drei Branchen als Hauptbetroffene

Die Suche nach geeignetem Personal wird aber nicht überall als gleich problematisch taxiert. Zwar gaben 71 Prozent Prozent der Unternehmen an, Schwierigkeiten bei der Rekrutierung zu haben. Als Herausforderung bezeichnen dies jedoch nur die 53,4 Prozent.

Am stärksten trifft der Arbeitskräftemangel die KMU in den Branchen Bau/Architektur, Gastronomie/Hotellerie sowie Industrie. Jeweils mindestens 80 Prozent dieser Gruppen gaben an, Schwierigkeiten bei der Rekrutierung von Mitarbeitern zu haben.

Angst vor anderen Firmen

Erstmals nahmen die Forscher in die Umfrage das Thema Energiepreise in den Fragebogen auf. Rund ein Drittel der Zürcher Unternehmen blickte besorgt auf dieses Thema und klassifizierten es als zweitgrösste Herausforderung.

Grössten Sorgen Zürcher KMU
Quelle: ZKB

Die inländische Konkurrenz blieb mit 32 Prozent unverändert zum Vorjahr als drittgrösste Herausforderung genannt.

Sinkender Gewinn

Die rund 730 befragten Firmen mit maximal 250 Angestellten fürchten sich aber auch noch vor Lieferengpässen bei Rohwaren und Halbfabrikaten. Gleichzeitig ist die Angst vor Inflation nicht von der Hand zu weisen. Obwohl zahlreiche KMU im Kanton Zürich von den steigenden Einkaufspreisen betroffen sind, können offenbar nicht alle KMU höhere Verkaufspreise am Markt durchsetzen.

Situation bei Preisen
Quelle: ZKB

Dies führe dazu, dass der Umsatz stärker steige als der Reingewinn, hiess es von der ZHAW.

Dieser Effekt sei bei Klein- und Kleinstunternehmen stärker ausgeprägt als bei mittelgrossen Unternehmen, führten die Forscher weiter aus.

Geringe Zahlungsbereitschaft

Unklar ist die Situation in Zürich beim Thema Nachhaltigkeit. Bei den mittelgrossen Unternehmen sagten 80 Prozent der Umfrageteilnehmer, ihre Kunden legten mehr Wert auf Nachhaltigkeit als früher. Bei den Kleinstunternehmen waren aber nur 67 Prozent dieser Meinung.

Wenn Kunden zudem gefragt werden, ob sie auch bereit wären, für nachhaltige Produkte mehr zu bezahlen, zeigte sich jedoch ein durchwachsenes Bild. Während in der Gastronomie eine knappe Mehrheit von 52,2 Prozent angab, ihre Kundschaft sei bereit für mehr Nachhaltigkeit zu bezahlen, waren es bei der Industrie gerade mal 25 Prozent.

Die Zürcher KMU haben mit dem Personalmangel, den hohen Energiepreisen, der inländischen Konkurrenz, den Lieferengpässen und der Teuerung wahrscheinlich derzeit schon genug Herausforderungen am Hals.

10.11.2023/kut.

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