1,5 Milliarden Dollar an nur einem Abend

Auktionator Adrien Meyer von Christie’s hat gute Arbeit geleistet. (Bild: PD)

Auktionen von Kunstsammlungen sind meist schon spektakulär. Doch, was sich diese Woche in New York zugetragen hat, geht gleich mehrfach in die Geschichtsbücher ein.

Der Hammer fällt und wieder ist ein Gemälde verkauft. Die Instruktionen kamen per Telefon. Die Auktion startete diese Woche bei Christie‘s in New York mit 75 Millionen Dollar. Am Ende war es bloss noch ein Zweikampf und die zwei Frauen standen gleich nebeneinander.

Schliesslich gewann die Asiatin und gab 130.000.000 Dollar für das Kunstwerk «Les Poseuses» des französischen Malers Georges Seurat aus.

Microsoft-Co-Gründer

Mit dem ganzen Drum und Dran an Steuern und Gebühren wurde der Verkauf des Gemäldes für rund 149 Millionen Dollar abgewickelt. Die Transaktion markierte den höchsten Preis, der jemals für ein Kunstwerk eines Impressionisten oder Post-Impressionisten gezahlt worden sei, teilte das weltberühmte Auktionshaus Christie’s dann stolz mit.

Mit dem Hammerschlag ging es am Mittwoch aber immer so weiter. Die ganze Sammlung des Philanthropen und Co-Founder des Microsoft-Konzerns Paul G. Allen ging bei der Auktion weg.

Historischer Abend

Es wurde am Ende die teuerste Privatsammlung mit einem Verkaufswert von 1,6 Milliarden Dollar. Allein an besagtem Abend kamen 60 Kunstwerke unter den Hammer und erzielten 1.506.386.000 Dollar an Verkaufswert.

Doch dies war nicht die einzige Besonderheit. Max Carter, Vize-Chef für Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts, bei Christie’s brachte es auf den Punkt: «Nie zuvor haben mehr als zwei Gemälde in einer einzigen Auktion die 100-Millionen-Dollar-Marke überschritten. Aber heute Abend waren es gleich fünf.»

Vier Gemälde waren dabei Meisterwerke von den Vätern der Moderne – Cézanne, Seurat, Van Gogh und Gauguin.

Millionen Zuschauer

In New York nahmen die zwei Auktionatoren die Gebote von Kunden aus 19 Staaten für den historischen ersten Teil entgegen. Am Donnerstag, dem zweiten Auktionstag, beteiligten sich bei dem Konkurrenten von Sotheby’s sogar Bieter aus 31 Ländern.

Die Verkäufe wurden von über 4 Millionen Zuschauern auf den weltweiten Christie’s-Plattformen verfolgt, was zusätzlich die Dimensionen des Deals widerspiegelt. 

Neben der Nachfrage bei der Auktion stiess selbst die Vorbesichtigungsausstellung auf enormes Interesse. Weltweit kamen über 20.000 Besucher, und vor dem Rockefeller Center bildeten sich während der zehntägigen Vorbesichtigung lange Schlangen.

Guter Zweck

Einzelne Künstler erhielten bei der Auktion neue Spitzenwerte für ihre Arbeiten.

Es waren folgende 24 Kunstschaffende: Thomas Hart Benton, Jan Brueghel the Younger, Paul Cézanne, Henri-Edmond Cross, Max Ernst, Sam Francis, Lucian Freud, Paul Gauguin, Barbara Hepworth, Jasper Johns, Gustav Klimt, Guillermo Kuitca, Jacques Lipchitz, Alden Mason, Diego Rivera, Nancy Rubens, Georges Seurat, Henri Le Sidaner, Paul Signac, Edward Steichen, Mildred Thompson, Vincent van Gogh, Andrew Wyeth sowie das Artisten-Duo Claes Oldenburg und Coosje van Bruggen.

Und die ganzen 1,6 Milliarden Dollar wurden schliesslich für mildtätige Zwecke gespendet. Dies schreibt somit gleich noch einmal Geschichte.

13.11.2022/kut.

1,5 Milliarden Dollar an nur einem Abend

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