Viele Minuszeichen bei der Swiss-Life-Gruppe

Hauptsitz der Swiss Life in Zürich (Bild: PD)

Beim Lebensversicherer Swiss Life haben sich im Semesterabschluss die Bewegungen an den Kapitalmärkten niedergeschlagen. Die Minuszeichen sind gigantisch – allein das Investment-Portfolio schrumpfte um rund 22 Milliarden Franken.

Der Lebensversicherungskonzern Swiss Life hat eigentlich einen passablen Halbjahresabschluss präsentiert. Die Prämieneinnahmen stiegen in Lokalwährungen um 2 Prozent auf 10,8 Milliarden Franken. Und unter dem Strich erhöhte sich der Konzerngewinn um 4 Prozent auf rund 642 Millionen Franken.

Allerdings müssen Interessierte tiefer in den umfangreichen Datenkranz schauen, um die bedeutungsvollsten Bewegungen im Semester zu entdecken. So reduzierte sich das Eigenkapital der Gruppe gegenüber dem Ende des Vorjahres um 36 Prozent auf rund 10 Milliarden Franken. Es lösten sich also zirka 5,6 Milliarden Franken an Eigenmitteln in Luft auf.

Zahlreiche Mega-Schrumpfungen

Fast 5 Milliarden gehen auf das Konto von unrealisierten Verlusten und 0,8 Milliarden auf die Dividendenzahlung zurück.

Doch das Eigenkapital ist nicht die einzige Position, die eine Mega-Schrumpfung erlangte. Das Investment-Portfolio der Swiss Life implodierte um 22,5 auf 153 Milliarden Franken; das heisst um rund 13 Prozent.

Allein 12 Milliarden Franken lösten sich – aufgrund des Zinsanstiegs – in der Position Staatsanleihen gegenüber dem Vorjahresende in Luft auf. Die Bonds von Regierungen machen immerhin aktuell 26,3 Prozent aller Kapitalanlagen der Swisslife-Gruppe aus. Ein weiterer Zinsanstieg lässt nichts Gutes erahnen.

Tief im Negativbereich

Die Veränderungen bei den unrealisierten Gewinnen und Verlusten gingen im Vergleich mit dem Vorjahressemester von -3,7 auf -18 Milliarden Franken zurück. Der Total Return, also die Gesamtrendite, reduzierte sich von -1,5 auf -15,3 Milliarden Franken beziehungsweise von -0.9 Prozent auf -9,6 Prozent.

Die Swiss-Life-Gruppe ist natürlich eine Rechenkünstlerin und so weist sie eine Steigerung der annualisierten Rendite auf das Eigenkapital von 11,3 auf 11,8 Prozent aus. Und erst in einer Fussnote findet sich der Hinweis, dass diese Werte aber keine unrealisierten Gewinne und Verluste enthalten. Auf diese Weise erstrahlen die Resultate dann in völlig neuem Glanz.

17.08.2022/kut.

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