Der Schokoladenhersteller Barry Callebaut kämpft gegen extrem hohe Rohstoffpreise. Doch eine Rohware wurde sogar 30 Prozent billiger.
Der Schweizer Hersteller für Schokolade Barry Callebaut hat im abgelaufenen Geschäftsquartal zwar den Umsatz um 6,2 Prozent auf 2,2 Milliarden Franken gesteigert. In Lokalwährungen ging es sogar um 14,1 Prozent nach oben, wie der Konzern am heutigen Mittwoch mitteilte.
Ernteausfall in Westafrika
Doch die Belastungen, welche die Firma selbst bei den Wareneinkäufen aushalten muss, sind derzeit beachtlich. So seien die Kakaobohnenpreise um 68 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum gestiegen, hiess es im Communiqué.
Die Erwartungen eines Angebotsdefizits aufgrund der geringeren Ernte in Westafrika in 2023/24 seien durch geringere Kakaobohnenankünfte in der Elfenbeinküste und in Ghana weitgehend bestätigt worden, erklärte der Schokoladenhersteller zur Situation mit steigenden Kakaopreisen.
muula.ch hatte unlängst über Kakao aus Anlegersicht berichtet, denn dort hätten Investoren hohe Renditen erzielen können.
EU mit extremen Aufschlägen
Doch das ist nicht die einzige Bewegung an der Einkaufsfront für Barry Callebaut. Der Weltmarktpreis für Zucker war im Durchschnitt um 40 Prozent höher als im Vorjahreszeitraum, was auf ein sich abzeichnendes Weltbilanzdefizit zurückzuführen sei.
Das prognostizierte Defizit war laut der Firma auf grosse Korrekturen bei der Ernteproduktion in den vom El Niño betroffenen Regionen wie Indien und Thailand zurückzuführen.
In der EU ist der Zuckerpreis sogar noch viel deutlicher gestiegen, wie aus einer Investorenpräsentation hervorgeht.
Belastungen an Kunden geben
Der Umsatzzuwachs war daher auch auf den hohen Preisanstieg bei Kakao und das derzeitige Inflationsumfeld zurückzuführen, erklärte Barry Callebaut weiter.
Durch ein Kosten-Plus- Preismodell kann der Konzern die höheren Kosten für den Grossteil des Geschäfts kompensieren und an die Kundschaft weiterreichen.
Schwankungen ausgleichen
Doch es gingen nicht alle Kosten bei der in Zürich ansässigen Gruppe nur nach oben. Die Preise für Milchprodukte sanken im Durchschnitt nämlich um 26,5 Prozent gegenüber den ersten drei Monaten des Vorjahres.
Gegenüber dem Vorquartal stiegen die Preise aber im Durchschnitt um 7,7 Prozent. Es ist also ein Auf und Ab.
Für das gesamte Geschäftsjahr 2023/24 ist das Management von Barry Callebaut aber zuversichtlich, die Schwankungen gut wegstecken zu können.
Der Konzern erwartet gleichbleibende Verkaufsvolumen und bestätigte einen kostanten Betriebsgewinn auf Stufe Ebit beim Stammgeschäft.
24.01.2024/kut.
