Markus Krall kehrt Deutschland den Rücken und zieht in Schweiz

Markus Krall in Zürich
Markus Krall trägt in Zürich beim Liberalen Institut der Schweiz vor. (Bild: muula.ch)

Der Ökonom und Publizist Markus Krall wirbt in Zürich für liberale Werte. Die Empfehlungen setzt er auch gleich noch persönlich um.

Der liberale und teils libertäre Ökonom und Publizist Markus Krall hat Deutschland den Rücken gekehrt und ist ausgewandert.

Seine neue Heimat ist die Schweiz, wie Krall höchstpersönlich am Donnerstagabend an einer Veranstaltung des Liberalen Instituts der Schweiz in Zürich bekanntgab.

Totale Überwachung als Grund

Gestern habe er seine B-Bewilligung zum Aufenthalt in der Schweiz beantragt, erklärte er.

Damit bleibt Krall seinen Prinzipien um Freiheit und freie Bürger treu. Als Grund für seine Auswanderung gab er gegenüber muula.ch die komplette Überwachung seiner Person in Deutschland an.

Von Haussuchung bis Telefonüberwachung sei bei ihm das volle Programm erfolgt und irgendwann reiche es eben, sagte Krall.

Menschen die Augen öffnen

Warum er ausgerechnet in die Schweiz ausgewandert sei, liege nahe. Die regionale Distanz habe da schon eine Rolle gespielt, hiess es.

Ausserdem biete die Schweiz noch Freiheit für seine Bürger, und er lobte das Rechtssystem, das Krall bereits mehrfach tatsächlich Recht gegeben habe.

Seine grossen politischen Ambitionen sind aber erst einmal vorbei, wie es mit seinem Austritt aus der neugegründeten Partei in Deutschland, der Wertunion, klargeworden ist.

Markus Krall bei seiner Präsentation in Zürich
Markus Krall referiert über Kreditscore-Systeme. (Bild: muula.ch)
Markus Krall und Olivier Kessler
Der Chef des Liberalen Instituts Olivier Kessler und Markus Krall. (Bild: muula.ch)

Er wolle sich nun erst einmal der publizistischen Schiene widmen und den Menschen auf diese Weise die Augen öffnen, erklärte Krall in Zürich weiter.

Sein neuestes Buch «Die Stunde Null» erscheine in wenigen Tagen. Auch baue er mit «goldrevolution.com» eine eigene Goldfirma auf, wie er bereits am Donnerstagabend verriet.

Fehlallokationen von Kapital

In seinem Vortrag, der wegen Protesten von linken Studentenorganisationen und kritischen Medien nicht an der Universität Zürich stattfinden konnte und deshalb – wie muula.ch exklusiv berichtete – andernorts stattfand, hob Krall die Parallelen zwischen den Kreditscore-Systemen in China und westlichen Kreditratings hervor.

Gerade auch die Einbeziehung von ESG-Kennzahlen in die Bewertung von Unternehmen dürfte bald zu völligen Fehlallokationen von Kapital führen, warnte der einstige Chef von Degussa Goldhandel.

Fähnchen in den Wind hängen

Das Perfide an solchen Systemen sei, dass sie in beide Richtungen gingen. Also bei Kreditratings informieren sich die Gläubiger über die Kreditausfallwahrscheinlichkeit und gleichzeitig richteten sich aber auch die Schuldner zur Optimierung ihrer Bonität nach dem System aus.

Das chinesische System basiere auf totaler Überwachung der Menschen plus Auswertung durch Künstliche Intelligenz KI zuzüglich eines Sanktionssystems, erklärte Krall.

Videoüberwachung im Verkehr, das Kaufverhalten und Zahlungen flössen genauso ein wie das Auftreten in Sozialen Medien, das Verhalten im Internet oder die Kontaktanalyse.

US-Immobilienkrise als Warnung

Im Westen seien die Bausteine etwa das digitale Zentralbankengeld, CO2-Konten, das EU-Vermögensregister, Bewegungsprofile oder beispielsweise das elektronische Patientendossier.

Bei der Kreditvergabe flössen auch in westlichen Ländern immer mehr Kriterien, die ideologisch erwünscht seien, in die Entscheide der Banken ein.

Dabei sei nur an die US-Immobilienblase gedacht, als es hiess, alle Menschen in den USA sollten ihr Eigenheim haben, selbst wenn sie die tatsächliche Kreditwürdigkeit dafür nicht hätten.

Letztlich ist genau dies zusammengekracht.

Frey jammert über Universität

Insgesamt lauschten rund 150 Personen seinen Ausführungen in Zürich. Darunter war auch der Schweizer Starökonom Bruno S. Frey, der gegenüber muula.ch wie verrückt über die Universität Zürich schimpfte.

Es sei eine Katastrophe, dass diese Zürcher Bildungseinrichtung solche Angst vor einem so harmlosen Vortrag gehabt habe, sagte Frey.

Letztlich zeigte Krall aber genau am Beispiel der Universität Zürich, dass diese Sozialkredit-Systeme wirkten. Wenn man nicht auf der «woken Linie» ist, werde man eben einfach zur Seite geschoben.

Und dass in der Schweiz auch nicht alles Gold ist, wird Krall sicher schon bald in seiner neuen Heimat an noch vielen anderen Beispielen merken.

11.04.2024/kut.

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