Selecta-Gruppe bleibt (noch) in der Verlustzone

Selecta-Automaten
Selecta-Automaten sind an vielen Orten in Europa anzutreffen. (Bild: PD)

Der Betreiber von Snackautomaten Selecta ist von der Corona-Pandemie getroffen worden. Die Erholung ist mit einem cleveren Konzept im Gang.

Jeder dürfte schon mal in seinem Leben vor einem Selecta-Automaten gestanden haben und beim Blick auf die Verkaufspreise regelrecht erschrocken sein.

Diese erwecken den Eindruck, dass dies ein super-profitables Geschäft sein muss, wenn doch eine Mini-Tüte Chips oder eine kleine Flasche Wasser so viele Franken kostet.

Leichte Umsatzsteigerung

Dann kam die Coronavirus-Pandemie mit Reiserestriktionen, Homeoffice & Co., wo Snack- und Getränkeautomaten kaum noch eine Rolle gespielt haben.

Für Selecta, den in der Schweiz beheimateten Betreiber von solchen Automaten, war dies eine schwierige Zeit.

Doch nun scheint es wieder besser zu laufen.

Der konsolidierte Nettoumsatz der in vielen Ländern Europas agierenden Selecta-Gruppe erhöhte sich im ersten Halbjahr um 7 Prozent auf 616 Millionen Euro, wie das Unternehmen am heutigen Mittwoch mitteilte.

Positive operative Marge

Das operative Ergebnis auf Stufe Ebit lag bei 26 Millionen Euro mittlerweile im Plus; in der Vorjahresperiode war noch ein Betriebsverlust von 7,5 Millionen Euro angefallen.

Die Ebit-Marge stieg im ersten Halbjahr auf 4,1 Prozent.

Unter dem Strich blieb der Konzern allerdings noch in der Verlustzone stecken. Der Fehlbetrag reduzierte sich aber in den ersten sechs Monaten im Vorjahresvergleich um rund 26 Prozent auf -22 Millionen Euro.

Schuldendienst belastet

Am Semesterabschluss zeigt sich aber, dass im zweiten Quartal 2023 ein kleines Plus von 3,5 Millionen Euro erwirtschaftet wurde. Die Ebit-Marge lag im zweiten Quartal auch schon bei 5,1 Prozent, was die Besserungen verdeutlicht.

Besonders stark drücken die Finanzierungskosten auf die Ergebnisse. Der Schuldendienst legte im ersten Halbjahr um hohe zehn Prozent auf nunmehr 54,3 Millionen Euro zu.

Cleveres Konzept

Der Ansatz, mit dem die Gruppe expandiert, klingt aber vielversprechend.

«Unser unermüdliches Streben nach Innovation und strategische Partnerschaften haben die Expansion unserer Foodtech-Lösungen vorangetrieben», umschrieb Christian Schmitz, CEO der Selecta-Gruppe, das Konzept.

So ist etwa die Integration von Smart Fridges mit frischen Lebensmitteln und Premium-Kaffeelösungen bei der Hotelkette Novotel ein gutes Beispiel für solche Kooperationen.

Mars und Coca-Cola

Selecta’s Partnerschaft mit Mars, dem führenden Anbieter von Süsswaren in Europa, habe ebenfalls zu einem signifikanten Wachstum von Smart Vending Lösungen in Grossbritannien, Belgien und Österreich geführt, freute sich das Unternehmen.

Erst kürzlich habe etwa Selecta Österreich den Mars-Automatenpark an 350 Standorten im ganzen Land übernommen, hiess es weiter.

Selecta ist auch eine Partnerschaft mit Coca-Cola eingegangen, um den Coca-Cola-Automatenpark an Standorten in den Bereichen Unterhaltung, Bildung und Gesundheitswesen in Grossbritannien zu digitalisieren.

Es geht also mit Herstellern von wohlklingenden Markenartikeln vorwärts.

Coop und SBB

Und auch in der Schweiz, dem Geburtsland von Selecta, erreichte die Gruppe im zweiten Quartal zwei wichtige Meilensteine.

Einerseits wurde der 100. „Coop to Go“-Mikromarkts eröffnet, was zeigt, dass die Kooperationen mit anderen Unternehmen gut funktionieren.

Darüber hinaus gewann Selecta unlängst die Ausschreibung von den Schweizerischen Bundesbahnen (SBB), und die Partnerschaft für das Geschäftsfeld «Public Vending» an Bahnhöfen wurde um weitere 7 Jahre verlängert.

Somit dürften viele Personen schon bald vor einem Selecta-Automaten an einem Schweizer Bahnhof stehen und beim Blick auf die Verkaufspreise der Waren denken, dass dies ein ziemlich profitables Business sein muss.

Dann wird es wahrscheinlich auch stimmen.

02.08.2023/kut.

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