Geschäften in China ist weiterhin «en vogue»

Autos werden überall in China nachgefragt. (Bild: David Mark / pixabay)

Die Spannungen mit China führen dazu, dass Unternehmen ihre Geschäfte in China auf den Prüfstand stellen. Allerdings zeigt ein deutscher Konzern, wie auch Schweizer Firmen mit der Situation umgehen können.

Der Chef des Automobilherstellers Mercedes-Benz, Ola Källenius, will das China-Geschäft nämlich trotz wachsender politischer Spannungen weiter ausbauen. Das Wachstumspotenzial dort werde in den nächsten zehn Jahren höchst attraktiv bleiben, sagte Källenius im Interview mit der deutschen Zeitung «Welt am Sonntag».

«Sich in China zu begrenzen, würde uns schwächer machen. Das kann nicht die Strategie sein», sagte er. Das Wirtschaftswunder Chinas habe auch «sehr viele Arbeitsplätze in Deutschland mit abgesichert», betonte der Topmanager.

Mit Blick auf die Schweizer Zulieferer in der Automobilindustrie, dürften die Angaben auch auf die Schweiz zutreffen.

Unmöglicher Rückschritt

Einer stärkeren Regionalisierung der Wirtschaft, wie sie derzeit auch hierzulande verstärkt gefordert wird, erteilte Källenius allerdings eine Absage: «Wenn man glaubt, dass die chinesische Wirtschaft von der europäischen oder der amerikanischen entflochten werden könnte, ist das eine völlige Illusion», hiess es.

Für die Weltwirtschaft hätte eine De-Globalisierung dramatische Konsequenzen, die mit jenen des Ukraine-Kriegs in keiner Weise vergleichbar wären, sagte er

Nutzung schmutziger Energie

Mit Blick auf die hohen Energiepreise mahnte Källenius einen raschen Umstieg auf erneuerbare Energiequellen an. Der Wechsel zur Elektromobilität hätte zudem keinen Sinn, wenn die Energie für die Fahrzeuge weiter aus fossilen Quellen käme. Dies ist ein interessanter Aspekt, weil dies eigentlich für das Weiterlaufen der alten Antriebe spricht.

Mercedes beteilige sich allerdings bereits am Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektromobile und plane, sich an den eigenen Standorten «bis zu einem gewissen Grad energieautark zu machen», sagte Källenius.

Eigenproduktion des Stroms

Mit einem «1000-Dächer-Programm» wolle der deutsche Autokonzern weltweit Fotovoltaik auf den eigenen Gebäuden ausbauen. Ausserdem arbeite Mercedes-Benz derzeit an einem Windkraftprojekt in Deutschland. Damit wolle man künftig «einen erheblichen Teil» des eigenen Elektrizitätsverbrauchs abdecken, was auch für Schweizer Unternehmen eine Vorgehensweise in der Energie-Krise sein könnte.

03.09.2022/kut.

Geschäften in China ist weiterhin «en vogue»

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