Zwei Firmen kommen auf die gleiche Marketing-Idee

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Aldi Suisse hat eine ähnliche Marke wie die Fluggesellschaft Swiss. (Bild: PD Aldi)

Der Discounter Aldi Suisse und die Fluggesellschaft Swiss kommen auf ähnliche Ideen zur Vermarktung. Nun streiten sie um die Marken «Saveurs Suisses» und «Swiss Saveurs».

Die Marketingverantwortlichen kommen manchmal auf ziemlich ähnliche Ideen. Als die Lufthansa-Gruppe, zu der auch die Schweizer Premiumairline Swiss gehört, ihr Bezahlessen in der Economy-Class einführte, musste ein positiver Begriff für die Sache her.

Die Marketing-Leute kamen auf «Swiss Saveurs», wie die Airline bekanntgab. Doch nun nutzt auch der deutsche Discounter in der Schweiz einen ähnlichen Namen, wie die Zeitungen der «CH-Media»-Gruppe berichteten.

Walliser Marmeladen

So lautet es bei Aldi Suisse für die neue Eigenmarke «Saveurs Suisses». Damit will der Discounter, seine Regionalprodukte, wie Ravioli und Gnocchi aus dem Tessin, St. Galler Olmabratwurst, Bündner Nusstorte, Basler Läckerli, Saucisson au Gamay, Reblochon de Moudon oder St-Etienne, Tartufi aus Sedrun oder Walliser Konfitüren, besonders ins rechte Licht rücken.

Die ersten Waren kamen laut einer Medienmitteilung von Aldi Suisse per Donnerstag, 20. Oktober 2022, in den Verkauf. Damit sei beim Schweizer Detailhändler der Startschuss für den weiteren Ausbau seines regionalen Sortiments gefallen, frohlockten die Deutschen.

Süsse Worte

Die Saveurs-Suisses-Spezialitäten würden regional hergestellt und schweizweit geschätzt. Viele dieser Erzeugnisse würden daher nicht nur in ihrer Ursprungsregion angeboten, sondern in der ganzen Schweiz, hiess es.

Bei der deutschen Lufthansa heisst das Bezahlessen Onboard Delights, um schon mal einen eleganten Touche zu geben. Bei der österreichischen Tochtergesellschaft kamen die Marketing-Experten auf Austrian Melangerie.

Nun liegen der Discounter und die Schweizer Fluggesellschaft im Streit. Die Premium-Airline prüfe laut den Artikeln rechtliche Schritte.

Swiss mit Personalwechseln

Doch Aldi war cleverer und liess die Marke Anfang Jahr im Schweizer Markenregister eintragen. Der Premium-Carrier Swiss scheint da bei seinem Brand geschlafen zu haben.

Der über elf Jahre lang amtierende Kommunikationschef der Swiss, Daniel Bärlocher, hatte völlig überraschend Anfang Oktober den Bettel hingeschmissen.

Bisher sind die konkreten Gründe nicht bekannt. Zuvor hatten bereits zwei Mediensprecher per April und per Juli die Schweizer Vorzeigeairline nach kurzer und nach sehr langer Firmenzugehörigkeit verlassen. Es gibt also viel Bewegung, beispielsweise bei der Airline-Kommunikation.

Kaum Parallelen

Ein Aldi-Mediensprecher betonte jedenfalls gegenüber den Zeitungen der «CH-Media»-Gruppe, dass der Einzelhändler die rechtliche Situation vor Lancierung von Fachleuten habe prüfen lassen. Ausserdem bestünden zwischen den beiden Marken ausreichende Differenzen, erklärte Aldi weiter. Eine allfällige Verwechslungsgefahr bei den Konsumenten bestünde daher nicht, hiess es.

muula.ch kann nicht beurteilen, ob Aldi den Namen bei Swiss erst gesehen und für gut befunden hat. Aufgrund der fehlenden Registrierung schlug dann Aldi Suisse vielleicht bei der Nutzung zu. Aber das müssen die Firmen unter sich ausmachen.

Letztlich ist es bei beiden Konzernen bloss eine schöne Massnahme, einer Produktserie einen wohlklingenden Touch zu geben.

29.10.2022/kut.

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