Wichtiges Signal für die Wirtschaftsentwicklung

Analysen in Banken senden wichtige Signale an die Wirtschaft (Bild: Sebastian Herrmann / unsplash)

Für das Eintrüben der Wirtschaft gibt es viele Indikatoren. Doch ein Zeichen der Zeit ist das Non-Plus-Ultra.

Es gibt zahlreiche Zeichen, dass eine Wirtschaft langsamer wächst. Die einen schauen auf die Publikation der Zahlen für das Bruttoinlandprodukt eines Landes. Da die Resultate der Statistiker aber nur sehr verzögert publiziert werden, kommt dieser Indikator meist sehr spät ins Rampenlicht.

Andere blicken daher vermehrt auf Logistik-Firmen oder auf die Vermittler von Arbeitskräften. Diese Bereiche gelten als Frühindikatoren, weil Konzerne weniger Waren transportieren beziehungsweise weniger Personal nachfragen, wenn sich die Wirtschaft eintrübt.

Crème-de-la-Crème der Banken

Ein absolutes Signal für eine Eintrübung der Wirtschaft sind auch die Entwicklungen bei Finanzdienstleistern. Wenn die Menschen und Unternehmen weniger investieren und daher auch weniger Kredite nachfragen, werden es die Geldhäuser rasch spüren, so der Tenor.

Und genau da, ist ein wichtiges Signal in Scheinwerferlicht getreten.

Eine der besten Banken der Welt, Goldman Sachs, muss nämlich sparen und baut deshalb Personal ab. Dies melden zahlreiche amerikanische Zeitungen, wie die «New York Times» oder das «Wall Street Journal». Die Nachricht ist deshalb von Bedeutung, weil es bei dem namhaften Geldhaus sich um ein Vorreiterunternehmen handelt, und es die besten Ökonomen der Welt beschäftigt.

Laut den Meldungen wird Goldman Sachs in der kommenden Woche hunderten Angestellten kündigen. Hauptgrund ist die jährliche Beurteilung der Leistungen, die während der Coronavirus-Pandemie ausgesetzt worden war.

Markanter Aufbau

Der Personalabbau folgt auf eine Zeit, wo weniger Transaktionen – wie Börsengänge oder Käufe und Verkäufe von Unternehmen – verzeichnet worden seien, hiess es weiter. Die Super-Bank beschäftigte zum Halbjahr rund 47.000 Personen. Das ist deutlich mehr als noch ein Jahr zuvor, als die Bank rund 41.000 Angestellte ausgewiesen hatte.

Goldman hatte bereits im zweiten Quartal einen Gewinneinbruch im Investment-Banking von 41 Prozent gegenüber dem Vorjahr verzeichnet. Die Ergebnisse waren generell um die Hälfte zurückgegangen.

Erste Massnahmen

Daher trete das Unternehmen nunmehr bei Neueinstellungen auf die Bremse und Personalabgänge würden aufgrund der ökonomischen Unsicherheiten nicht so rasch ersetzt, wird Goldman-Sachs-Finanzchef Denis Coleman etwa im «Wall Street Journal» diesbezüglich zitiert.

Ein klareres Signal, dass die Wirtschaft in eine schwäche Wachstumsperiode gerät, gibt es wohl kaum. Wenn der Branchenprimus reagieren muss, dürften andere Firmen bald nachziehen.

14.09.2022/kut.

Wichtiges Signal für die Wirtschaftsentwicklung

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert