Thriller um Immobiliendeal im Kanton Zug

Oberägeri im Kanton Zug
In der Gemeinde Oberägeri gibt es Streit um eine Immobilie. (Symbolbild: H. Pepelnar / unsplash)

Im Kanton Zug sind Seegrundstücke am Ägerisee zum Schnäppchenpreis verkauft worden. Offenbar war dann sogar die Beurkundung schräg.

Es geht um einen merkwürdigen Immobiliendeal am Ägerisee.

Ein einheimischer Superreicher erwarb knapp 5000 Quadratmeter grosse Traumliegenschaft mit Seeanstoss und Alpenblick zu einem wohl viel zu niedrigen Preis, wie die Zeitungen von CH-Media bereits mehrfach über das Geschäft berichteten.

Mehrere Nachprüfungen

Statt 16 Millionen Franken, wie der Superreiche im Kanton Zug gezahlt hat, solle die Liegenschaft aber laut einem Gutachten der Immobilienexperten von Wüest Partner einen Marktwert von 27 Millionen Franken haben.

Der Deal war dann vollzogen, jedoch nicht bei einer Notarin aus dem zuständigen Ort Oberägeri, sondern merkwürdigerweise aus Unterägeri.

Bei mehreren Nachprüfungen, ob dabei alles mit rechten Dingen zugegangen ist, seien immer mehr Merkwürdigkeiten aufgetaucht, wie die CH-Medien am Dienstag weiter berichteten.

Formfehler aufgetaucht

Die Liegenschaft wird in Form einer Aktiengesellschaft gehalten, die mehreren Personen gehört. Die Notarin aus Oberägeri soll dies gewusst haben und daher hätte die Traumimmobilie nicht ohne die entsprechenden gesellschaftsrechtlichen Beschlüsse verkauft werden dürfen.

Die Notarin aus Unterägeri wusste aber wohl nichts von diesem Umstand und beurkundete das nunmehr beanstandete Geschäft.

Dabei soll die Notarin aus der Nachbargemeinde aber alles «pfannenfertig» vorbereitet haben, so dass die Kollegin nur noch ihr Siegel hätte daraufsetzen müssen. Warum die Gemeinde Oberägeri in den Ausstand trat, ist nicht bekannt und eine Aktennotiz gibt es auch keine.

Warnung vermasselte Deal

Dabei hätte wahrscheinlich bei der Angelegenheit durchaus alles glattlaufen können: Die Besitzer der Aktiengesellschaft, die ihre Anteile von der Mutter beziehungsweise Grossmutter erhalten hatten, hätten wahrscheinlich mit den 16 Millionen Franken gar nicht gemerkt, dass ihre Aktien eigentlich einen viel höheren Wert beinhaltet hätten.

Doch offenbar flog das Geschäft mit einem Brandbrief auf.

Merkwürdige Reaktion

CH-Media wollte Unterlagen zu dem Fall auf Basis des Öffentlichkeitsprinzips haben, welche die Behörden aber verweigerten.

Eine solche Reaktion ist allerdings immer ein Warnsignal für die Medien, dass sie in ein Wespennetz gestochen haben. Schweizer Behörden sind eigentlich zur Transparenz verpflichtet.

Im Zusammenhang mit dem merkwürdigen Millionendeal seien nun mehrere straf- und zivilrechtliche Verfahren hängig, hiess es weiter in dem Blatt. Das Kantonsgericht müsse nun sogar über eine Klage zur Berichtigung des Grundbuchs entscheiden.

Licht ins Dunkel bringen

Und die fehlende Zuständigkeit der Gemeinde Unterägeri könnte zur Nichtigkeit der Beurkundung führen. Nachinspektion über Nachinspektion soll da Licht ins Dunkel bringen.

Statt eines Schnäppchendeals gibt es nun nur Ärger. Ehrlich währt am längsten, sei an dieser Stelle erwähnt. Dies gilt selbst, wenn es um Millionennachteile geht.

10.04.2024/kut.

Thriller um Immobiliendeal im Kanton Zug

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert