Shortseller Hindenburg Research verbucht neuen Erfolg

Fallende Aktienkurse
Fallende Aktienkurse erfreuen Shortseller. (Bild: G. Altmann / pixabay)

Der aktivistische Investor Hindenburg Research brachte schon einige Firmen zu Fall. Der Shortseller weitet seine Aktivitäten nun sogar aus.

Der aktivistische Investor Hindenburg Research, der im Jahr 2017 von Nathan Anderson ins Leben gerufen wurde und bereits erfolgreich auf den Zerfall von Aktienkursen bei Firmen spekuliert hat, schlägt wieder zu.

Weltweite Angst

Die Analysefirma publiziert immer Reports zu Missständen in Unternehmen und deren Aktien fallen dann tatsächlich.

Unlängst machte Hindenburg Research von sich Reden, weil die Analysten mit ihren Anmerkungen zu falschen Buchhaltungspraktiken, nicht deklarierten Geschäften oder unethischem Geschäftsgebaren die indische Adani Gruppe ins Wanken brachten.

Das Konglomerat büsste dann tatsächlich Milliarden an Wert ein.

Aufdecken von Betrug

Nun macht der Shortseller aber auf andere Weise von sich Reden.

Die Firma versucht neben dem Wetten auf Aktienkurseinbrüche nämlich ein zweites Standbein aufzubauen, wie sie diese Woche bekanntgab.

Dabei geht es um kriminelle Machenschaften. Die Analysten wollen weltweit Pyramidenmodelle, betrügerisches Verhalten oder kriminelle Geschäftspraktiken aufdecken.

Dabei verweist das Unternehmen gleichzeitig auf den ersten Erfolgsfall, einem Hedgefunds mit 1,4 Milliarden Dollar an Anlagevolumen, der eigentlich ein Ponzi-Schema, also ein Pyramidenverkaufsmodell, war.

Die Firma heisst Platinum Partners und die Verantwortlichen plädierten tatsächlich in New York vor Gericht auf «schuldig» oder wurden des Betruges überführt.

Hohe Renditeversprechen

Vergangenes Jahr deckte das Team um Anderson dann noch ein Pyramidenmodell bei J&J Purchasing auf. Die Analysefirma hatte einen Bericht mit dem Titel «Zu gut, um wahr zu sein» publiziert, denn die Firma hatte mit ihren Aktivitäten 50 Prozent an Rendite versprochen.

Alles entpuppte sich tatsächlich als Betrug. Später berichtete das «Wall Street Journal» über den Skandal.

SEC wird aktiv

Nun feiert Hindenburg Research in diesem neuen Geschäftsbereich den nächsten Erfolg, denn die US-Börsenaufsicht SEC hat die Geschäfte von Nanban Ventures unter die Lupe genommen.

Dabei froren die Ermittler nunmehr Mitte Oktober 2023 rund 130 Millionen Dollar an Vermögen ein. Die Finanzüberwacher erklärten, dass Geschäftseinheiten und Verantwortliche von Nanban Ventures tatsächlich Betrug begangen hätten.

Es versteht sich von selbst, dass der Shortseller Hindenburg Research die Ermittlungen mit seinen Analysen ins Rollen gebracht hatte.

Marketing für Reputation

Warum lanciert die Analysefirma das zweite Standbein, wo sie doch damit wahrscheinlich kein Geld verdient?

Nun, es dürfte der Reputation ihrer Analysen dienen. Denn je mehr «Marketing» mit dem Entdecken solcher Betrugsfälle gemacht wird, desto grösser dürfte die Schlagkraft beim eigentlichen Geschäft, dem Wetten auf den Einbruch von Aktienkursen, sein.

Hat Hindenburg Research dann mal wieder jemand in der Mangel, werden Investoren sicher sofort Reissaus nehmen, denn an den Vorwürfen könnte etwas dran sein.

Und die Aktienkurse dürften dann umgehend – ganz im Sinne von Hindenburg Research – einbrechen.

27.10.2023/kut.

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