Schweizer Behörden erwischen Geldfälscher in flagranti

Ein Päckchen an Dollar-Noten
Schweizer Geldfälscher haben den Doller im Fokus. (Symbolbild: D. Glazunov / unsplash)

Die Bundesanwaltschaft klagt Schweizer Geldfälscher an, welche zufällig ins Netz gingen. Die Betrüger liessen den Franken aber links liegen.

Die Bundesanwaltschaft BA hat beim Bundesstrafgericht die Anklage gegen zwei Schweizer eingereicht.

Dem 72-jährigen Schweizer Staatsbürger aus dem Kanton Thurgau und dem 49-jährigen Schweizer Staatsbürger aus dem Kanton Aargau wird Geldfälschung vorgeworfen.

Millionen im Fokus

Sie sollen gemeinsam im Kanton Zürich eine hochprofessionelle Falschgeldwerkstatt aufgebaut und betrieben haben, teilte die BA am heutigen Montag zu den Details mit.

Die Angeklagten wollten gefälschte 50-Dollar-Noten im Nennwert von insgesamt mindestens fünf Millionen Dollar herstellen und diese im Anschluss in Umlauf bringen, hiess es weiter.

An Schweizerfranken hatten die Beschuldigten offenbar kein Interesse.

Hunderte Kilo an Drogen

Dem 49-jährigen Beschuldigten werde zudem vorgeworfen, unbefugt Betäubungsmittel hergestellt und im Besitz von verschiedenen Typen verbotener Cannabisprodukte (Drogenhanf) von knapp 300 Kilogramm gewesen zu sein.

Die Drogen sind auch der Grund, weshalb die Behörden der Fälscherbande auf die Schliche gekommen sind. Im Rahmen von regelmässigen Kontrollen überprüft die Polizei jeweils für bekannte Produktionsanlagen, ob kein verbotenes Marihuana angebaut wird.

Anlässlich der Kontrolle der Anlage in Urdorf kam aufgrund verschiedener Gerätschaften vor Ort der Verdacht auf, dass in der Anlage nebst legalem CBD-Hanf auch illegales Drogenhanf angebaut und verarbeitet wird.

Daher führte die Kantonspolizei eine Hausdurchsuchung durch. In diesem Zusammenhang wurden auch Hausdurchsuchungen an weiteren Örtlichkeiten im Kanton Aargau und Thurgau durchgeführt.

Zuständigkeit beim Bund

Dabei wurden die beiden angeklagten Personen anlässlich der Hausdurchsuchung in flagranti bei der Herstellung von gefälschten 50-Dollar-Noten entdeckt.

Die Beschuldigten wurden festgenommen und ein Strafverfahren durch die Staatsanwaltschaft Zürich-Limmat eröffnet.

Die BA hat das Strafverfahren aufgrund ihrer Zuständigkeit für Falschgeld-Delikte danach umgehend übernommen und bis zum heutigen Verfahrensabschluss durch die vorliegende Anklageerhebung weitergeführt.

Offset-Drucker eingespannt

Der 49-jährige Beschuldigte übernahm gemäss Anklage die Finanzierung. Er soll über 130.000 Franken in die Falschgeldwerkstatt investiert haben.

Der 72-jährige Beschuldigte soll aufgrund seines diesbezüglichen Know-hows als ausgebildeter Buch- und Offset-Drucker für die Bestellung der benötigten unterschiedlichen Druckmaschinen, sonstigen Gerätschaften und Materialien sowie für die Herstellung der gefälschten 50-Dollar-Noten zuständig gewesen sein.

Neben Drogendelikten und der Geldfälschung kam sogar noch eine Widerhandlung gegen das Waffengesetz hinzu. Nun ist es an den Richtern am Bundesstrafgericht in Bellinzona, den komplexen Fall abzuschliessen.

25.03.2024/kut.

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