Helvetia Versicherung würdigt besondere Managerspezies

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Die Helvetia-Gruppe ehrt namhafte Manager. (Bild: PD)

Die Versicherungs-Gruppe Helvetia ehrt den unlängst verstorbenen Kunstsammler und Patron René Theler. Eine Ausstellung gibt Einblick auf eine Schweizer Managerspezies, die es wahrscheinlich kaum noch gibt.

Der Versicherungskonzern Helvetia hat die Ausstellung «Kunstsammler und Patron – eine Hommage an René Theler» lanciert. Bis zum 22. Dezember sind im Helvetia Art Foyer in Basel einige der bedeutendsten Ankäufe des ehemaligen Konzernchefs und Verwaltungsratspräsidenten der National Versicherung, René Theler, zu sehen.

Die Exposition werde zu Ehren der diesen Sommer verstorbenen Persönlichkeit vorgenommen, teilte die Gesellschaft in einer Medienmitteilung zur Eröffnung der Ausstellung mit.

Älteste Firmenkunstsammlung

Als René Theler im Jahr 1972 seinem Vater Hans auf den Direktionsposten der damaligen National Versicherung folgte, übernahm er die wirtschaftlichen Geschicke der Versicherungsgesellschaft. Zehn Jahre später kam auch die Verantwortung für eine der ältesten Schweizer Firmenkunstsammlungen hinzu.

Es handelte sich um eine sehr persönlich geprägte Sammlung. Diese hatte Hans Theler seit den frühen 1940er Jahren mit Leidenschaft und Sachkenntnis aufgebaut.

Klare Prinzipien

Der Manager hatte ohnehin etwas Besonderes, denn er vertrat die feste Überzeugung, dass Kulturförderung zum Aufgabenkreis der Wirtschaft gehöre. So schenkte die National Versicherung zum 75. Firmenjubiläum im Jahr 1959 dem Kunstmuseum Basel vier Werke des Abstrakten Expressionismus von Franz Kline, Barnett Newman, Mark Rothko und Clyfford Still.

Dabei handelt es sich laut dem Communiqué um eine der wichtigsten Kunstschenkungen eines Schweizer Unternehmens an ein Schweizer Museum. Mit derselben Überzeugung führte sein Sohn, René Theler, das Kunstengagement seines Vaters fort.

Picasso als Vorbild

Zum hundertjährigen Bestehen der Firma übergab er dem Kunstmuseum Basel ebenfalls eine Schenkung: «L’homme aux bras écartés». Es ist eine vergrösserte Reproduktion einer Eisenskulptur von Pablo Picasso, die auf dem Picassoplatz in Basel aufgestellt wurde.

Einblick in das Helvetia Art Foyer (Bild: PD)

Die Ausstellung im Helvetia Art Foyer zeigt eine Auswahl seiner Lieblingswerke und einer Porträtserie von Niklaus Hasenböhler. René Theler hatte über Jahre hinweg nämlich persönliche Freundschaften mit Künstlern gepflegt und mit Engagement die von seinem Vater gegründete Firmenkunstsammlung ausgebaut.

Seine Ankäufe, darunter beispielsweise die kinetische Skulptur von Jean Tinguely «Cenodoxus – Isenheimer Flügelalter», prägen die Sammlung bis heute.

Kauf nach Lust und Laune

Als Direktoren des Unternehmens nutzten sowohl Hans als auch René Theler die Freiheit, diejenigen Werke zu kaufen, die ihnen selbst gefielen. So etwas ist heutzutage bei einem Konzern eher unvorstellbar.

Vielmehr werden Experten und Kommissionen beschäftigt, die Ankäufe in allerlei Hinsicht rechtfertigen.

Für sein Büro suchte sich René Theler die Gemälde von Walter Kurt Wiemken, Charles Hindenlang, Albert Müller und Max Sulzbachner aus. Den Werken gemeinsam ist die Beschäftigung mit existenziellen Themen.

Mahnung an Besucher

Einen Ehrenplatz in seinem Büro bekam Coghufs energiegeladene Arbeit «Ereignisse». Dies ist eine spöttische Darstellung von schreibenden und lesenden Beamten mit Tierköpfen. Der Manager soll die Arbeit als eine Art Warnung gesehen haben, nicht so zu werden wie die von Coghuf karikierten Schreiberlinge.

Dies ist ebenfalls aussergewöhnlich und sendete sicher Signale an die Besucher in seinem Büro.

Und wie es sich für einen Patron gehörte, liess sich René Theler auch porträtieren. Für diese Aufgabe wählte er den Basler Künstler Niklaus Hasenböhler, den er sehr schätzte und von dem er bereits einige Bilder für die Sammlung erworben hatte.

Auch Fotos ausgestellt

In einigen Porträtsitzungen im Studio des Künstlers, die teils bis spätnachts dauerten, entstanden gleichzeitig mehrere Porträtversionen, von denen vier im Helvetia Art Foyer hängen. Als Blick hinter die Kulissen sind sogar Fotos der Sitzungen selbst zu sehen, welche der Fotograf und Künstler Serge Hasenböhler damals aufgenommen hatte.

All dies können Besucher nunmehr jeweils donnerstags von 16 bis 20 Uhr im Helvetia Art Foyer bestaunen. Gleichzeitig ist damit einer Managerspezies zu gedenken, die mit Durchsetzungskraft viel für die Kunst und somit für die Allgemeinheit getan haben. Gleichzeitig stieg damit das Ansehen von Firmen.

02.10.2022/kut.

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