Aktivisten schmeissen Nestlé eigene Angaben um die Ohren

Ein Schokoriegel von Nestlé
Zahlreiche Produkte von Nestlé sind nicht so gesund. (Bild: S. Buissinne / pixabay)

Der Nahrungsmittelriese Nestlé wird von Aktivisten in die Mangel genommen. Konsumenten sollen nicht mehr so beherzt zubeissen.

Der grösste Nahrungsmittelkonzern der Welt Nestlé beeinflusst das Leben von Millionen von Menschen.

Genau aus diesem Grund wollen Aktivisten das Management um die Herstellung von KitKat, Nespresso, Nesquik & Co. mehr in die Verantwortung nehmen.

Gesundheitsgrad im Fokus

Wie zahlreiche Medien Grossbritanniens am heutigen Donnerstag meldeten, reichte die britische Aktivistengruppe ShareAction einen Antrag zur Generalversammlung (GV) von Nestlé ein, wonach das Unternehmen jährlich einen Bericht gemäss der sozialen Verantwortung publizieren solle.

Besonders steht der Gesundheitsgrad der von Nestlé produzierten Nahrungsmittel dabei in der Kritik.

Transparenz erhöhen

Laut eigenen Angaben kommt der Schweizer Nahrungsmittelriese beim Nutrition-Score, einem Ranking zum Gesundheitsgehalt von Lebensmitteln, nur auf einen Wert von 3,5 von 5 Zählern. Dies erscheint den Aktivisten als viel zu gering.

Damit würden viele Diäten von Menschen negativ beeinflusst werden, hiess es von der Organisation weiter. Der Hersteller von Lebensmittel solle mehr gesündere Produkte hervorbringen, so das Anliegen.

Bisher seien rund 75 Prozent der Nestlé-Waren ungesund. Je mehr Menschen dies wüssten, desto weniger würden sie solche Produkte konsumieren, lautete die Logik dahinter.

Abstimmung an GV

Nestlé begrüsste die Anliegen der Aktivisten um ShareAction und teilweise auch Investoren zwar in einer Stellungnahme.

Allerdings verwies das Unternehmen aus Vevey darauf, dass es sich bereits entsprechende Strategieziele verordnet habe. Nestlé arbeite zudem seit Jahren daran, das Produktportfolio anzupassen und die Rezepturen seiner Produkte gesünder auszurichten. 

Insofern treffe der Angriff die falsche Firma und sei daher unerfreulich, hiess es.

Bulcke und Schneider gefordert

Über den Tagesordnungspunkt müssen die Eigentümer von Nestlé nun am 18. April an der GV abstimmen.

Wegen eines Wasserskandals in Frankreich und der Schweiz, über den muula.ch berichtete, steht das Management um Verwaltungsratspräsident Paul Bulcke und Konzernchef Mark Schneider ohnehin schon stark unter Druck.

Gleichzeitig übertrieb es der Nahrungsmittelriese mit Preiserhöhungen, so dass Verbraucher zu günstigeren Alternativen griffen und die Absätze von Nestlé markant zurückgingen.

14.03.2024/kut.

Aktivisten schmeissen Nestlé eigene Angaben um die Ohren

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert