Der Uhrenkonzern Swatch will den Einfluss von CEO und Verwaltungsrat Nick Hayek begrenzen. Schwester Nayla kommt auf eine geniale Idee.
Nach den Ausfällen von CEO und Verwaltungsrat Nick Hayek an der jüngsten Präsentation der vorläufigen Jahresergebnisse der Swatch Group, die vielerorts für Empörung gesorgt haben, reagiert die Firma.
Ein weiteres Mitglied der Familie Hayek solle in den Verwaltungsrat einziehen.
Ausweiten des Gremiums
Dies teilte der Uhren- und Schmuckkonzern um die Marken Swatch, Omega, Tissot, Harry Winston & Co. am heutigen Donnerstag überraschend mit. Einstimmig sei Marc Hayek für die Generalversammlung am 8. Mai zur Wahl in den Verwaltungsrat vorgeschlagen worden, hiess es.
Marc Hayek ist Sohn der Swatch-Verwaltungsratspräsidentin Nayla Hayek und Neffe von CEO sowie Verwaltungsrat Nick Hayek. Die Familie Hayek, welche Hauptaktionärin des Swatch-Konzerns ist, wird also künftig mit drei Personen im dann siebenköpfigen Aufsichtsgremium einsitzen.
Begrenzung der Macht
Alle anderen Mitglieder träten erneut zur Wahl an, teilte Swatch zudem mit. Es sind dies Lindt & Sprüngli-Legende Ernst Tanner, die Tochter von Alt-Bundesrat Johann Schneider-Ammann, Daniela Aeschlimann, der frühere Astronaut Claude Nicollier sowie der Ex-Notenbanker Jean-Pierre Roth.
Mit dem Einsitz von Marc Hayek und der Ausweitung des Verwaltungsrates wird die Macht von Nick Hayek etwas begrenzt. Die Seite seiner Schwester gewinnt damit an Einfluss. Insofern ist es ein cleverer Schachzug.
Aber es ist auch ein Stück weit Risikomanagement, denn Nick Hayek könnte dem Konzern als Einzelperson viel zu einfach schaden.
Viele Konzernmandate
Der neue Verwaltungsrat Marc Hayek ist aber bei Swatch kein Unbekannter.
Er ist laut dem Communiqué seit dem Jahr 2005 Mitglied der Konzernleitung von Swatch und Chef der Marke Blancpain. Marc Hayek ist zudem Präsident der Marken Breguet, Blancpain, Glashütte Original und Jaquet Droz.
Er amtet auch als Mitglied des Verwaltungsrats von Belenos Clean Power.
Änderung des Verhaltens?
Die Gruppe will am 21. März in Biel die vollständigen Jahresergebnisse für das abgelaufene Geschäftsjahr präsentieren.
Gespannt schauen dann die Analysten und Medienvertreter auf einen Chef Nick Hayek, der nicht mehr so entnervt und herablassend auf Fragen reagiert.
07.03.2024/kut.
