Wieder hat ein Land genug vom Sozialismus

Eine Flagge von Argentinien
Argentinien will die Wirtschaft mit mehr Freiheit sanieren. (Bild: pexels / pixabay)

Planwirtschaft und ungedeckte Schecks sollten die Menschen für sozialistische Ideen begeistern. Ein Land kehrt diesen Idealen mithilfe der Schweiz den Rücken.

Die zweitgrösste Volkswirtschaft Südamerikas hat einen völlig anderen Weg eingeschlagen.

Nach Misswirtschaft um 150 Prozent Inflation, hoher Arbeitslosigkeit und Währungszerfall haben sich die Menschen in Argentinien in der Nacht auf den heutigen Montag für einen Wandel entschieden.

«Enfant Terrible» beliebt

Sie wählten den liberalen, teils libertären Politiker Javier Milei zu ihrem neuen Präsidenten.

In der Stichwahl gegen den argentinischen Wirtschaftsminister Sergio Massa von der linken Unión por la Patria setzte sich Milei als Kandidat der Partei La Liberted Avanza mit rund 56 Prozent durch.

Der wegen seiner radikalen Ansichten gerne als «Enfant terrible» bezeichnete libertäre Politiker will als erste Amtshandlung nicht nur den argentinischen Peso wie der 1989 gewählte Präsident Carlos Menem an den US-Dollar binden, sondern die US-Währung in dem südamerikanischen Land gleich als Zahlungsmittel einführen.

Eine eigenständige Geldpolitik will Milei somit erst einmal verbannen. Dafür will er die ganzen Staatsausgaben rasch halbieren und die ganzen Sozialprogramme, die jeglichen Anreiz zum Arbeiten nehmen, abschaffen.

Planungssicherheit bringt Investitionen

Dies soll nach Jahren der gelenkten Plan- und Misswirtschaft sowie enormen Kapitalflucht wieder das Interesse der Auslandsinvestoren anziehen und dem von Hyperinflation geplagten Land etwas Stabilität verleihen.

Damit hofft Argentinien, das Land, das einfach Schulden nicht zurückzahlte und immer wieder auf Sozialismus statt auf Kapitalismus setzte, etwas Vertrauen in seine Volkswirtschaft zurückzugewinnen.

Der Rückgang der Inflation bringt Planungssicherheit, was für Menschen und Unternehmen extrem wichtig ist sowie den Planungshorizont von kurzfristig auf langfristig verbessert und Investitionen anzieht.

Junge Menschen finden wieder Perspektiven, statt nur ans Auswandern zu denken.

Reformen helfen

Im Schweizerischen Davos, wo alljährlich das Weltwirtschaftsforum WEF stattfindet, konnte man das langsame Umdenken von Argentinien schon vor einiger Zeit beobachten.

Denn das WEF galt für viele Südamerikaner immer als Inbrunst des Kapitalismus und so machten alle Verantwortlichen um die argentinische Herrscherfamilie Kirchner stets einen grossen Bogen um die Veranstaltung.

Ein Treffen der Schweiz und Argentinien in Davos 2017
Präsidenten Argentiniens und der Schweiz sprechen in Davos. (Bild: PD)

Erst ab dem Jahr 2016 gab es da mit Präsidentenbesuchen zaghafte Annäherungen im Schweizer Wintersportort – genauso wie Reformen, welche der Internationale Währungsfonds IMF dem Land im Gegenzug von Krediten abverlangte, und die Schweiz dies unterstützte.

Viele Argentinier schätzen zudem die Stabilität der Schweiz und ihrer Währung. Sie vertrauen Erspartes gern den Schweizer Banken um UBS, Pictet und Lombard Odier an.

Behutsames Vorgehen

Senkrechtstarter Milei dürfte nun dem wunderschönen Land um Tango und Fussballweltmeister neue Zuversicht geben.

Klar muss der Turbokapitalist dabei mit all der Wirtschaftsfreiheit vorsichtig vorgehen, damit das leidgeplagte Volk auch die Vorteile der Veränderung spürt und nicht nur die Schere zwischen extrem arm sowie ultrareich noch mehr aufgeht.

Mendoza-Weine kaufen

In der Schweiz sollten die Menschen den Weg des schönen Reiselandes mit seinen freundlichen Menschen weiter unterstützen.

Sie könnten hinfliegen und etwa Ferien in der spannenden Metropole Buenos Aires machen oder in der Schweiz einfach vermehrt Rinderfilet aus Argentinien sowie die hervorragenden Mendoza-Weine nachfragen, damit es in der südamerikanischen Volkswirtschaft sichtbar vorwärtsgeht und die sozialistischen Ideen ein für alle Mal beerdigt sind.

20.11.2023/kut.

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