Patron bringt sein Imperium rechtzeitig in Sicherheit

Jörg Bucherer
Jörg Bucherer hat sein Leben dem Familiengeschäft Bucherer gewidmet. (Bild: PD)

Der Luzerner Patron für Uhren und Schmuck Jörg Bucherer ist verstorben. Kurz zuvor hat er noch einen wichtigen Entscheid gefällt.

Der Uhren-Patron Jörg Bucherer ist in der Öffentlichkeit nur wenig bekannt. Doch der Schock sass am heutigen Dienstag vielerorts tief, als zahlreiche Medien im In- und Ausland um «NZZ», «Handelszeitung» & Co. sein Ableben am gestrigen Montagabend vermeldeten.

Stattlicher Umsatz

Der Luzerner Milliardär wurde 87 Jahre alt. Bucherer führte die weltweit bekannte gleichnamige Uhren- und Schmuck-Kette seit 1977 in der dritten Generation und leitete die Expansion des 1888 gegründeten Luzerner Imperiums ins Ausland ein.

Nach den Nachbarländern Österreich und Deutschland fasste Bucherer auch in Grossbritannien und in den USA direkt Fuss. 

Derzeit hat die Ladenkette über 100 Geschäfte in der ganzen Welt. Das ursprüngliche Ladengeschäft in Luzern, der Laden am Zürcher Paradeplatz oder die Filiale in Paris erreichten Weltruhm und sind bei Touristen sehr beliebt.

Bucherer-Geschäft in Paris
Ein Bucherer-Ladengeschäft in Frankreich. (Bild: PD)

Derzeit arbeiten um die 2400 Angestellte für die Firma und der Umsatz des über Akquisitionen gewachsenen Imperiums beträgt zirka 1,8 Milliarden Franken.

Luxuskauf von Rolex

Doch Bucherer hatte ein Problem und das war der Umstand, dass er niemanden hatte, der seine Firmennachfolge antreten konnte.

Daher überraschte er die Welt vor wenigen Wochen, als er dem Uhrenkonzern Rolex sein Firmenimperium für einen ungenannten Betrag vermachte, wie auch muula.ch berichtete.

In der Branche wird gemunkelt, dass Rolex dafür im August dieses Jahres zwischen zwei bis vier Milliarden Franken auf den Tisch gelegt haben dürfte.

Zweimal unbekanntes Terrain

Eine besonders fruchtbare Partnerschaft war Jörg Bucherers Vorgänger, Ernst Bucherer, nämlich schon im Jahr 1924 mit Hans Wilsdorf, dem Gründer von Rolex, eingegangen.

Er nahm die damals noch kaum etablierte Uhrenmarke in sein Sortiment auf, die später zum grössten Kassenschlager für Bucherer wurde.

Rolex wagte sich nunmehr mit dem Zukauf von Bucherer ebenfalls auf Neuland, denn normalerweise sind die Ladengeschäfte nicht im Eigentum des Uhrenkonzerns.

Der medienscheue Jörg Bucherer hatte damit aber zumindest für sein Lebenswerk rechtzeitig eine gute Nachfolgelösung gefunden und konnte ruhigen Gewissens aus der Welt scheiden.

07.11.2023/kut.

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