Schweizerische Nationalbank SNB verliert fast überall

Hauptsitz der Schweizerischen Nationalbank SNB in Bern
Am Hauptsitz der SNB in Bern sind 2022 hohe Verluste angefallen. (Bild: Albert Häsler / pixabay)

Die Schweizerische Nationalbank SNB hat im vergangenen Jahr an den Kapitalmärkten einen Mega-Verlust eingefahren. Nur bei einer Position ging es leicht nach oben.

Die Schweizerische Nationalbank SNB hat im Geschäftsjahr 2022 einen Verlust in der Grössenordnung von 132 Milliarden Franken eingefahren.

Der Verlust, der aus provisorischen Zahlen der Schweizer Zentralbank vom Montag hervorgeht, beruht hauptsächlich auf negativen Entwicklungen bei Fremdwährungspositionen. Dort fuhr die SNB einen Fehlbetrag von rund 131 Milliarden Franken ein.

Kleiner Bewertungsgewinn

Bei Frankenpositionen betrug der Verlust rund 1 Milliarde Franken. Lediglich bei einer Position, nämlich auf dem Goldbestand, resultierte ein Bewertungsgewinn von 0,4 Milliarden Franken.

Nach Berücksichtigung der vorhandenen Ausschüttungsreserve von 102,5 Milliarden Franken resultiere ein Bilanzverlust von rund 39 Milliarden Franken.

Lange Gesichter

Dieser Bilanzverlust verunmögliche es der SNB, eine Ausschüttung für das Geschäftsjahr 2022 vorzunehmen, hiess es. Dies betreffe sowohl die Dividende an die Aktionäre als auch die Gewinnausschüttung an Bund und Kantone.

Alle Eigner der SNB gehen somit diesmal leer aus und dürften lange Gesichter machen. Mitte Dezember hatte SNB-Präsident Thomas Jordan aber vor den Medien dennoch etwas Hoffnung für die Zukunft gemacht.

Die Verluste fielen bei der SNB aufgrund der Marktbewertungen sofort an und die Gewinne zeigten sich erst zu einem späteren Zeitpunkt, wie auch muula.ch berichtete.

Der ausführliche Jahresabschluss 2022 mit den definitiven Zahlen wird laut dem Communiqué am 6. März 2023 publiziert.

Gas geben zum Jahresende

Mit den nun bekanntgegebenen Zahlen wird klar, dass die SNB zum Jahresende hin nochmals Gas gegeben und die Verluste etwas reduziert hat.

Per dritten Quartal lag der Fehlbetrag um die 142,5 Milliarden Franken, wie auch muula.ch berichtete. Der Verlust auf Fremdwährungspositionen hatte von Januar bis September rund 141 Milliarden Franken betragen.

Im letzten Quartal ging es bei der grössten Verlustposition also um rund 10 Milliarden Franken nach oben.

Ausweitung der Verluste

Auf dem Gold­bestand hatte ein Bewertungsverlust von 1,1 Milliarden Franken resultiert, den die SNB jetzt in einen Gewinn verwandelte.

Und der Verlust auf den Franken­positionen hatte sich ursprünglich auf 24,1 Millionen Franken belaufen. Nun weist die SNB in dieser Position drei Monate später einen Milliardenverlust aus.

Das Eigenkapital der SNB hatte per Ende drittes Quartal 2022 bei rund 55,9 Milliarden Franken gelegen. Hierbei dürfte es nun leicht nach oben gehen.

09.01.2023/kut.

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