Schweizer Firmen bewahren die Ruhe

Vor allem Uhrenmechaniker werden händeringend gesucht. (Bild: Wilfried Pohnke / pixabay)

Die Unsicherheit über den Fortgang der Konjunktur hat nun auch die Unternehmen erreicht. Sie reagieren aber noch gelassen.

Energie-Knappheit, Gas-Knappheit und eigentlich auch Personal-Knappheit – all dies beschäftigt derzeit die Firmen der Schweiz. Doch nun kristallisiert sich zumindest bei einem dieser drei Punkte eine klare Entwicklung heraus.

Der vom Personaldienstleister Adecco und der Universität Zürich herausgegebene Swiss Job Market Index scheint vorerst seinen Höhepunkt erreicht zu haben.

Stabilität auf hohem Wert

Das Barometer bleibe auf hohem Niveau konstant, teilten Adecco und die Universität Zürich am Mittwoch mit. Auch der Index für die Industrie- und Uhrenberufe habe sich bei einem beträchtlichen Wert stabilisiert, hiess es weiter.

Das Bruttoinlandprodukt BIP und die Anzahl von Stellenausschreibungen verlaufen nicht immer komplett gleich. (Grafik: PD)

Ein Blick auf die Grafik verrät, dass es eigentlich nur eine Verschnaufpause auf hohem Niveau ist. Nie suchten Firmen eigentlich händeringend Personal. Mit dem Flüchtlingsstrom aus der Ukraine dürften zahlreiche Betriebe aber durchaus auch einige Positionen besetzt und damit Stellenausschreibungen reduziert haben.

Zum Vorjahr dick im Plus

Die Ergebnisse des Swiss Job Market Index des 3. Quartals unterstrichen, dass sich das Wachstum auf dem Stellenmarkt deutlich verlangsamt habe, schreiben die Verantwortlichen. Im Vergleich zum Vorquartal nimmt das Barometer aber lediglich um ein Prozent zu. Es stagniert somit bloss seit dem 1. Quartal 2022 auf einem hohen Niveau.

Im Vergleich zum Vorjahresquartal, als die Coronavirus-Pandemie noch wütete, beträgt die Zunahme jedoch 15 Prozent.

Luxusuhren gefragt

Ein Blick auf die Jahresveränderungen der einzelnen Berufsgruppen innerhalb der Industrie- und Uhrenberufe zeichnet zudem ein deutlich positives Bild. Alle Berufsgruppen konnten von den Nachholeffekten profitieren.

Das Plus betrug sogar 18 Prozent. Allen voran die Mechaniker und Techniker mit einer Zunahme von 34 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Es zeigt sich, dass Rolex, Omega & Co. trotz Konjunktureintrübung durchaus weiterhin gefragt sind.

Logische Reaktion

Der Job Index ist eine wissenschaftliche und umfassende Messgrösse für die Entwicklung des Stellenangebots in Online-Stellenportalen und Websites von Unternehmen in der Schweiz. Er beruht auf repräsentativen Quartalserhebungen der Stellenangebote.

Es zeigt sich somit, dass zumindest keine neuen Stellen vorerst ausgeschrieben werden und die Firmen etwas vorsichtiger sind. Das ist angesichts der Unsicherheiten über den Fortgang der Konjunktur allerdings gut verständlich.

05.10.2022/kut.

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