Arbeitsmarkt kämpft mit zwei Problemen

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Eine Gesellschaft sollte allen Menschen eine Perspektive bieten. (Bild: M. Koles / unsplash)

Die Arbeitslosenzahlen der Schweiz sind zwar weiterhin sehr gering. Doch sie zeigen zwei Handlungsfelder.

Bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) waren laut offiziellen Erhebungen per Ende Januar gerade einmal noch 100.776 Arbeitslose eingeschrieben.

Dies sind zwar 3835 Personen mehr als im Vormonat, was die Arbeitslosenquote von 2,1 auf 2,2 Prozent leicht erhöhte.

Hälfte sind Schweizer

Doch gegenüber dem Vorjahresmonat verringerte sich die Arbeitslosigkeit um rund 21.500 Personen, was einen Rückgang um hohe 17,6 Prozent ausmachte, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft Seco am Dienstag mitteilte.

Betroffen sind rund die Hälfte Schweizer und die andere Hälfte sind Ausländer, wie die Detailstatistik zeigt. Davon gehen jeweils rund 7000 Personen auf Italien und Portugal sowie fast 5000 auf Deutsche zurück. Aus dem Kosovo sind rund 3300, aus der Türkei rund 1800 und aus der Ukraine 1200 Arbeitslose gemeldet.

Gewiss trifft das Problem auch Ausländer; schliesslich setzt die Schweiz seit Jahrzehnten auf Arbeitskräfte aus anderen Staaten.

Warnsignal sichtbar

Doch das sind aber alles keine wirklichen Probleme, denn die zwei wichtigsten Herausforderungen treten an anderer Stelle ins Scheinwerferlicht.

Die Jugendarbeitslosigkeit unter den 15- bis 24-Jährigen erhöhte sich nämlich um 266 Personen und stieg damit um 3,0 Prozent auf rund 9000.

Dies sollte ein Warnsignal sein, weil eigentlich keine Personen in jungem Alter von Arbeitslosigkeit betroffen sein sollten.

Lebenslang betroffen

Im Vergleich zum Vorjahresmonat entsprachen die jüngsten Zahlen des Seco zwar einem Rückgang um 13,1 Prozent.

Allerdings zeigen Studien, dass Jugendliche, die länger als sechs Monate ohne Job waren, ihr ganzes Leben lang von dem Problem der Arbeitslosigkeit betroffen sein werden.

Insofern sollte die Schweiz alles daransetzen, dass junge Menschen gar nicht erst länger in den «Genuss» von Arbeitslosenunterstützung kommen.

Corona verschwunden

Die zweite Herausforderung der Schweiz zeigt sich in den Zahlen der älteren Arbeitslosen. Zwar sank auch hierbei die Anzahl der Arbeitslosen in der Altersgruppe von 50 bis 64 Jahren zum Vorjahresmonat um 7830 Personen beziehungsweise um 20,7 Prozent.

Doch dies ist trügerisch, weil im Vorjahr die Coronavirus-Pandemie noch einen starken Einfluss auf den Arbeitsmarkt hatte.

Potenzial aktivieren

Im Januar 2023 erhöhte sich die Kennzahl nämlich um 815 Personen beziehungsweise um 2,8 Prozent auf knapp über 30.000 Personen.

Da könnte die Schweiz also auch noch besonders erfahrene Personen für den Arbeitsmarkt rekrutieren.

Offene Stellen gibt es genug, wie muula.ch regelmässig berichtete.

0702.2023/kut.

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