Moody’s sieht drei Hauptgefahren für die Schweiz

""
Die Finanzwächter bei den Rating-Agenturen beobachten die Schweiz genau. (Bild: M. Meraji / unsplash)

Die Rating-Agentur Moody’s hat zwar ihre Top-Note zur Schweizer Bonität bestätigt. Drei Gefahren sehen die Finanzexperten aber für das Land.

Die US-Rating-Agentur Moody‘s hat ihre Top-Einschätzung zur Schweiz erneut abgegeben. Die Schweizer Eidgenossenschaft stünde weiterhin mit der Bestnote unter den ganzen Schuldnern da, teilten die Bonitätswächter über das Wochenende mit.

Immer mehr Senioren

Doch liest man den vollständigen Bericht des Konkurrenten von Standard & Poor’s, wie muula.ch dies getan hat, so kommen in der Risikoeinschätzung interessante Aspekte zum Vorschein.

Erstens sieht Moody’s die schnell alternde Bevölkerung und die damit verbundenen ökonomischen Auswirkungen als kritisch. Ohne Reformen würden die Staatsschulden bis 2050 auf 40 bis 50 Prozent des Bruttoinlandproduktes BIP steigen.

Weitere Massnahmen

Zwar habe die Schweizer nach vielen Jahren im vergangenen September eine Rentenreform auf den Weg gebracht. Für eine stabile Situation in der Zukunft im Pensionssystem bräuchte es aber schon bald, nämlich ab dem Jahr 2030, weitere Anstrengungen der Schweiz, kritisierten die Finanzexperten.

Zweitens ist der Rating-Agentur die Unsicherheit über den Fortgang der Beziehung zur Europäischen Union ein Dorn im Auge. Der künftige Handel und die ganze Forschungslandschaft könnten dadurch in Mitleidenschaft gezogen werden, hiess es.

Weniger Attraktiv

Dies könnte sich negativ auf Investitionsentscheide auswirken, mahnte Moody’s. Aktuell geht die Ratings-Agentur aber weiterhin von einer grossen Anziehungskraft für Auslandsinvestitionen aus.

Und drittens seien die Kreditrisiken am Schweizer Immobilienmarkt nicht zu unterschätzen. Eine grosse Gefahr drohe dem Land nämlich von seinem grossen Bankensektor und dessen überdimensionalen Engagement im Immobilienmarkt.

Grossbanken als Risiken?

Ein Einbruch könnte den Finanzbereich in Mitleidenschaft ziehen. Allerdings erachten die Finanzwächter die regulatorischen Vorgaben als adäquat und die Puffer bei den Geldhäusern derzeit als ausreichend.

Die kriselnde Grossbank Credit Suisse sprachen die Experten als Risiko für die Eidgenossenschaft nicht explizit an.

Mit den drei Hauptgefahren weiss das Land aber, wo es wachsam sein muss.

Rosige Zukunft

Alles in allem sind die Bonitätswächter aber für die Schweiz zuversichtlich, die Herausforderungen etwa mit den erhöhten Schulden wegen der Coronavirus-Pandemie sowie die Probleme um die Energiekrise und Inflationsrisiken bewältigen zu können.

Der fiskalische Impakt der Russland-Invasion in die Ukraine dürfte zudem begrenzt sein, hiess es weiter.

20.02.2023/kut.

Moody’s sieht drei Hauptgefahren für die Schweiz

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert