Kaum jemand errät den grössten Bitcoin-Besitzer

Ein Bitcoin
Die bekannteste Kryptowährung Bitcoin ist auch bei den US-Behörden beliebt. (Bild: E. Pedersen / unsplash)

Halter grosser Bitcoin-Vermögen, die sogenannten Wale, sind häufig bekannt. Doch erst jetzt kommt der grösste Bitcoin-Fan zum Vorschein.

Kaum jemand wird erraten, wer der Besitzer von fünf Milliarden Dollar in der Kryptowährung Bitcoin ist.

Diesen hat das «Wall Street Journal» am gestrigen Montag auf Basis einer Analyse der Firma 21.co publik gemacht.

Überwachung der Blockchain

Es ist kein Geringerer als der amerikanische Staat, der über die Beschlagnahmung von Kryptowährungen um Bitcoin, Ethereum & Co. zu einem der grössten Fans der digitalen Devisen aufgestiegen ist.

Das ist insofern überraschend, als Krypto-Fans jede grössere Transaktion auf den Blockchains akribisch verfolgen und umgehend die Krypto-Gemeinde über die Bewegungen der Wale informieren.

Sichere Aufbewahrung

Zuletzt nahmen die USA aus drei Kriminalfällen rund 200.000 Bitcoin ein.

Der Gesamtwert des Bitcoin-Vermögens aller US-Behörden wird mittlerweile auf rund fünf Milliarden Dollar geschätzt, obwohl die USA zuletzt sogar 20.000 Bitcoins veräussern konnten.

Dies gilt als eines der grössten Vermögen von Einzelinvestoren.

Die involvierten Stellen des amerikanischen Staates, vom US-Justizministerium DoJ über die US-Steuerbehörde IRS bis hin zur staatlichen Liquidierungsbehörde, dem Marshalls Service, haben alle Kryptowährungen gebunkert.

Dabei sind die Digitalwährungen keinesfalls auf den Blockchains gelagert, sondern DoJ, IRS & Co. erklärten, die Coins passwortgeschützt auf sogenannten Cold Wallets, also vom Internet abgetrennten Geldbörsen, aufzubewahren.

Überraschende Verkäufe befürchtet

Die IRS gab gegenüber der Zeitung zudem an, mit den digitalen Währungen nicht zu spekulieren. Der Verkaufs- beziehungsweise Liquidierungszeitpunkt ergebe sich aus den normalen gerichtlichen Abläufen und diese könnten sich Jahre hinziehen, hiess es.

Der Verwertung müsse schliesslich erst ein Richter zustimmen und erst dann würden die Coins verkauft.

Marktteilnehmer hatten immer wieder davor gewarnt, dass die US-Behörden ihre teils enormen Bestände auf den Markt werfen könnten und damit den rund 1000 Milliarden Dollar umfassenden Krypto-Markt unter Druck bringen können.

Schnäppchen bei Auktionen

Der Marshall Service war in der Vergangenheit zunächst dazu übergegangen, die beschlagnahmten Coins über Auktionen zu verkaufen. Dabei war der amerikanische Staat schon froh, wenn er ein paar Dollar über dem aktuellen Marktpreis einnahm.

So hatte der Venture-Capital-Investor Tim Draper auf diese Weise im Jahr 2014 bereits 30.000 Bitcoin im Wert von je 632 Dollar erworben, weil der Kurs am Markt bei 618 Dollar lag.

Später kaufte er den USA weitere Bitcoins für 191 Dollar je Token ab, als der Kurs bei 180 Dollar lag.

Der aktuelle Preis liegt wohlgemerkt fast bei 30.000 Dollar je Bitcoin.

Fairen Wert angestrebt

Mittlerweile sind die US-Behörden aber dazu übergegangen, ihre Kryptowährungen über Börsen zu verkaufen. So landeten im März dieses Jahres 9861 Bitcoins der US-Regierung auf der Plattform Coinbase und der Marshall Service bestätigte den Verkauf über diese Plattform.

Ziel sei es, innerhalb angemessener Zeit einen fairen Marktwert für die Wertgegenstände zu erhalten, erklärte die Behörde zu der Prozedur.

Gutes tun für Opfer

Interessant ist dabei, dass der US-Staat nicht mit den Kryptowährungen spekuliert. Doch er sieht die digitalen Devisen mittlerweile offenbar als völlig normale Vermögensgegenstände an.

Das Geld landet zwar nicht immer vollständig im Staatssäckel, sondern es geht zum Teil auch an die Opfer von Krypto-Verbrechen.

Somit macht der grösste Bitcoin-Besitzer, der amerikanische Staat, also mit den Finanzinnovationen sogar noch etwas Gutes.

17.10.2023/kut.

Kaum jemand errät den grössten Bitcoin-Besitzer

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert