Gescheiterter Migros-CEO Zumbrunnen findet neuen Job

Fabrice Zumbrunnen, einstiger CEO der Migros-Gruppe
Der Ex-CEO der Migros-Genossenschaft Bund Fabrice Zumbrunnen (Bild: PD)

Fabrice Zumbrunnen hatte einst den legendären Herbert Bolliger an der Spitze der Migros abgelöst. Nun versucht er «fast forward» woanders.

Der aus der Romandie stammende Mangager Fabrice Zumbrunnen hat einen neuen CEO-Posten gefunden.

Der einstige Geschäftsleiter und Präsident der Migros-Genossenschaft Bund werde CEO der Hotel- und Privatklinikgruppe Aevis Victoria, teilte die Firma am heutigen Dienstag überraschend mit.

CEO wird Aufsichtsorgan

Antoine Hubert, Gründer der Gruppe, werde zusammen mit Mehrheitsaktionär Michel Reybier den Übergang begleiten, hiess es weiter.

Anlässlich der Generalversammlung 2025 werde Hubert zur Wahl als Präsident des Verwaltungsrats vorgeschlagen. Verwaltungsratspräsident Christian Wenger werde auf dieses Datum zurücktreten, hiess es weiter.

Weiter wie bisher

Zumbrunnen ist bei Aevis Victoria kein Unbekannter.

Nach seinem Rücktritt bei der Migros, den er im Oktober 2022 auf Mai 2023 erklärt hatte, wurde er bereits Mitglied des Verwaltungsrats von Swiss Medical Network (SMN) und MRH Switzerland, den beiden grössten Beteiligungen von Aevis Victoria.

Dort habe er ähnliche Ansätze weiterverfolgt, wie seinerzeit bei der Migros-Gruppe mit Medbase, hiess es im Communiqué.

Neue Phase eingeleitet

Die Ernennung von Zumbrunnen markiere eine neue Phase in der Entwicklung von Aevis Victoria und der Umwandlung in eine Beteiligungsgesellschaft, erklärte die vergleichsweise kleine Firma den Entscheid. Beim Detailhändler Migros hatte er ja Milliarden bewegt.

Seine umfassende Managementerfahrung und sein breites Tätigkeitsspektrum während seiner langjährigen Karriere bei der Migros-Gruppe würden es dem Unternehmen ermöglichen, das Beteiligungsportfolio im Einklang mit der von den Gründern eingeschlagenen Strategie zu entwickeln und zu verwalten, so die Logik der Holding um 11 Luxushotels im In- und Ausland weiter.

Stillstand beim Detailhandelsriesen

Doch bei der Migros-Gruppe hat er mit seinem Programm «fast forward» alles andere als dies gemacht. Jahrelang wurden Probleme um die Fachmärkte herumgetragen, interne Grabenkämpfe kochten ständig hoch.

Seine Ernennung hatte auf den legendären Herbert Bolliger vielerorts ohnehin Stirnrunzeln ausgelöst. Und sein Nachfolger auf dem Chefposten, Mario Irminger, macht mit einem Radikalumbau beim «Orangen Riesen» genau das, was die Aevis-Victoria-Gruppe mit Beteiligungsmanagement meint, wie muula.ch berichtete.

«Wir teilen mit Fabrice die gleichen Werte und den gleichen Unternehmergeist», sagen aber zumindest die Referenzaktionäre Hubert und Reybier. Und das ist schon viel wert.

12.03.2024/kut.

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