Die Crux mit der hartnäckigen Inflation

Ein Möbelgeschäft mit Betten
In der Schweiz sind Schlafmöbel teurer geworden. (Bild: Nature / pixabay)

Die Teuerung ist in der Schweiz überraschend gestiegen. Erhöhungen der Preise kommen allerdings von unerwarteter Seite.

Der Landesindex der Konsumentenpreise (LIK) ist im April 2024 gegenüber dem Vorjahreswert um 1,4 Prozent gestiegen.

Die Inlandgüter verteuerten sich um 2,0 Prozent. Bei den Importen ging es aber mit der Inflation um 0,4 Prozent nach unten, wie das Bundesamt für Statistik BFS am heutigen Donnerstag bekanntgab.

Auslandsreisen hauen rein

Die Teuerung legte im April aber auch gegenüber dem März 2024 zu. Der Anstieg um 0,3 Prozent im Vergleich zum Vormonat sei auf verschiedene Faktoren zurückzuführen, hiess es weiter.

Unter anderem hätten sich die Preise für Pauschalreisen ins Ausland und für den Luftverkehr erhöht. Zudem seien die Preise für Möbel und Einrichtungszubehör sowie jene für Benzin gestiegen, teilte das BFS mit.

Die Preise für Hotellerie und Parahotellerie seien hingegen gesunken, ebenso wie jene für Gas.

Gartenmöbel steigen im Preis

Der Inflationsanstieg kommt allerdings etwas überraschend, denn im März hatte man vielerorts schon den Sieg über die Teuerung gefeiert. Damals war der LIK um 1 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert gestiegen.

Inflationszahlen der Schweiz vom BFS

Gegenüber dem Vorjahr zogen nunmehr Schaumweine um 11,1 Prozent und Olivenöle um sogar 33,5 Prozent bei den Verkaufspreisen an.

Gartenmöbel wurden um 17,2 Prozent teurer. Schlafzimmermöbel legten immerhin um 4,9 Prozent zu.

All dies hätte wohl kaum jemand erwartet.

Hoher Anteil am Warenkorb

Ein grosser Einfluss auf die Teuerung hat allerdings auch das Mieten. Bei Wohnungsmieten ging es im April gegenüber dem Vorjahresmonat um 2,8 Prozent nach oben. Dieser Wert fliesst zu 18,4 Prozent in den Warenkorb der Statistiker ein.

Gegenüber dem Vormonat zog die Teuerung aber diesbezüglich nicht weiter an. Auch dies ist überraschend. Vermieter hätten sicher noch weitere Mietsteigerungen durchsetzen können.

Moderate Lohnsteigerungen nötig

Schwierig sind sogenannte Zweitrundeneffekte, die sich aus den geforderten Lohnerhöhungen ergeben und Firmen über die gestiegenen Kosten quasi zwingen, ihre Verkaufspreise zu erhöhen.

Der bekannte Ökonom Hans-Werner Sinn erklärte unlängst bei einem Vortrag an der Universität Luzern, über den auch muula.ch berichtete, dass diese Lohn-Preis-Spirale durchaus noch eine Rolle spiele.

In der Schweiz sind die Gehälter zwar im Vergleich mit der Teuerung nicht so stark gestiegen, jedoch kommen solche Zweitrundeneffekte aus dem Ausland auch ins Inland.

02.05.2024/kut.

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