Die Werte der Kryptowährungen haben sich in den vergangenen Monaten stark erholt. Das dürfte so weitergehen.
Heimlich, still und leise sind Kryptowährungen wieder salonfähig geworden. So könnte man die Situation der digitalen Devisen um Bitcoin, Ethereum & Co. bezeichnen. Einhundert Prozent an Zuwachs? Von wegen. Zahlreiche Coins legten um Hunderte Prozent zu.
Visa-Kartenanbieter kooperiert
Da wäre der Solana-Token, der zuletzt über 300 Prozent zugelegt hat, nachdem die Kryptowährung die Barriere von 30 Dollar je Coin durchbrochen hatte.
Das Projekt ermöglicht schnelle Transaktionen zu absolut geringen Kosten und war sogar für den Kreditkartenanbieter Visa der Grund, eine Kooperation mit Solana einzugehen. Das Potenzial ist riesig, weshalb das Ende der Fahnenstange bei diesem Wert sicher nicht erreicht ist.
Schaut man auf alte Höchststände im vergangenen Boom, dürften weitere Hundert Prozent an Wertsteigerungen nicht unrealistisch sein.
Handelsplattform boomt
Klar gab es auch unbekanntere Coins, die Hunderte Prozent zugelegt haben. Bitcoin, die immer noch wichtigste Cyber-Devise, legte mehr als doppelt so viel zu.
Genauso erging es auch Ethereum, dem zweitwichtigsten Wert. Selbst Alternativen zu diesem Blockchain-Netzwerk, wie Avalanche (AVAX), gingen stark in die Höhe.
Die Aktien der börsenkotierten Handels- und Verwahrungsplattform Coinbase legte allein in diesem Jahr rund 400 Prozent zu. Die Börse profitiert, dass zahlreiche Konkurrenten in der jüngsten Krise verschwunden sind.
Profitieren von Unsicherheit
Viele Krypto-Firmen suchen wieder händeringend Personal. Von Kündigungen ist keine Rede mehr. Und in Asien ist eine regelrechte Krypto-Manie wieder ausgebrochen.
Je mehr geopolitische Unruhen und staatliche Unsicherheiten beim Geld es gibt, desto mehr Zulauf bekommen alternative Zahlungs- und Wertaufbewahrungssysteme in der Welt.
Für Krypto-Fans sind Blockchain & Co. ein solches unabhängiges Alternativ-System.
Metaverse lässt grüssen
Doch dies sind nicht die einzigen positiven Entwicklungen. Ein Haupttreiber in der Krypto-Welt sind neben den technischen Entwicklungen auch der Spassfaktor und den wollen vor allem Jugendliche erleben.
So haben viele Coins bei Krypto-Spielen gigantische Wertzuwächse erfahren. Bei Projekten, wie SAND, ging es seit der Einführung um über 800 Prozent nach oben. Bei Axie Infinity (AXS) sind es sogar sage und schreibe 6300 Prozent.
Bei Enjin Coin (ENJ), einem anderen Projekt, das auf das Spiele-Universum ausgerichtet ist, waren es innerhalb eines Jahres immerhin auch über 50 Prozent.
Umsteigen auf andere Linien
Beliebte Werte, wie Ripple (XRP) oder Cardano (ADA), machten auch Sprünge um über 70 beziehungsweise um über 100 Prozent. Diese Kryptowährungen schaffen eine Brücke zwischen traditionellen Finanzinstituten sowie der neuen Blockchain-Welt oder schaffen Verbindungen innerhalb von Kryptos.
Man muss sich das Zahlungssystem wie ein U-Bahn-Netz vorstellen, wobei manche Coins einfach das Umsteigen zwischen verschiedenen Linien ermöglichen.
Bekanntes von Elon Musk
Neben solchen Token, die tatsächlich Funktionen erfüllen, gibt es auch sogenannte MEME-Coins, die einfach nur existieren, um hin- und hergeschickt zu werden. Auch diese, meist mit Tesla-Gründer Elon Musk in Verbindung stehende Kryptowährungen, erfuhren in den vergangenen Wochen eine Renaissance.
So legten Dogecoin DOGE immerhin in den vergangenen zwölf Monaten um 23 Prozent zu. Bei Shiba Inu (SHIB) lag der Sprung nach oben bei fast 30 Prozent innerhalb eines Jahres.
USA profitieren
Letztlich sind die weiteren Aussichten für die Kryptowährungen nicht nur für eine Jahresend-Rally gut. Zahlreiche Chapter-11-Fälle, also Umstrukturierungsverfahren nach dem US-Insolvenzrecht, gehen ihrem Ende entgegen oder sind schon beendet, wie muula.ch berichtete.
Einige, wie Celsius Network, stehen vor dem Problem, dass die Vermögenswerte der insolventen Einheiten aufgrund des Wertzuwachses auf dem Niveau der Forderungen zum Stichtag des Deponierens der Bilanz liegen und der zuständige Richter einfach die Rückzahlung zu 100 Prozent der Forderungen anordnen könnte.
Dann würden die Restwerte aber ins US-Staatssäckel wandern und viele Betroffene hätten immer noch horrende Verluste realisiert. Für 2024 steht aber die Lösung im letzten grossen Insolvenzverfahren, der FTX-Börse, an.
Entscheidende Telefonkonferenz
Für das Jahr 2024 stehen aber weitere positive Entwicklungen ins Haus und ein Stopp des Booms bei Kryptowährungen ist daher nicht abzusehen. So beantragte der weltgrösste Vermögensverwalter Blackrock bei der US-Börsenaufsicht SEC einen börsenkotierten Bitcoin-Fonds (BTC-ETF) mit «echten» Bitcoin.
Dazu fand eine Telefonkonferenz zwischen den beiden Einheiten statt und spätestens bis zum 10. Januar 2024 soll in dieser Sache ein Entscheid getroffen werden. Beobachter gehen von einer Bewilligung der Spot-BTC-ETF aus, was eine enorme Nachfrage nach Bitcoin auslösen dürfte.
Profis verdrängen Kleinanleger
Gleichzeitig beantragte Blackrock bereits Mitte November 2023 einen gleichen ETF, aber auf die Direktanlage für Ethereum.
Dies hätte der bekannte Asset-Manager wohl kaum gemacht, wenn er eine ablehnende Haltung der SEC vermuten würde. Auch dies sind alles positive Zeichen. Institutionelle Investoren entdecken die Krypto-Welt und schaffen einen professionelleren Markt für diese Anlagekategorie für weitere Profiinvestoren um Pensionskassen, Hedgefunds & Co.
Fast logisch, dass neben Blackrock weitere Anbieter in den Startlöchern von Krypto-ETF stehen.
Klarer Aufwärtstrend
Und last, but not least, steht im Frühjahr 2024 wieder das sogenannte Bitcoin-Halving an, bei dem diejenigen, welche die Transaktionen sowie das Schürfen validieren, nur noch die Hälfte an Entschädigung für ihre Arbeit erhalten.
Der rund alle vier Jahre automatisch einsetzende Prozess auf dem Netzwerk verknappt das Angebot an Token und ein paar Wochen später legt der Wert des Bitcoins traditionell enorm zu.
Es geht also fast sicher auch dort weiter nach oben.
27.12.2023/kut.
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