Cartier, Rolex & Co. stechen Patek Philippe aus

Eine Luxusuhr von Cartier
Die Luxusgütermarke Cartier steigt in den Markt für Gebrauchtuhren ein. (Bild: Y. S. Park / pixabay)

Die Luxusuhrenmarken Cartier, Rolex und Audemars Piguet haben ein neues Geschäftsfeld entdeckt. Marktführer Patek Philippe zögert da noch.

Der Handel mit gebrauchten Luxusuhren, die zertifiziert sind, nimmt seinen Lauf.

So gab die Uhren- und Schmuckmarke Cartier, die zum Richemont-Konzern gehört, bekannt, in den Markt mit zertifizierten Secondhand-Nobeltickern einzusteigen.

«Big news» aus Genf

Dies meldeten am heutigen Dienstag zahlreiche Medien unter Berufung auf den Geschäftsführer von Watchfinder&Co., Arjen van de Vall.

Er führte in Genf auf der noch bis Sonntag stattfindenden Uhrenmesse «Watches and Wonders» aus, dass Watchfinder&Co. für die Verifizierung der Cartier-Gebrauchtuhren verantwortlich sei.

Neuheiten am Markt

Auch die Luxusuhrenmarken Rolex, Jaeger-LeCoultre sowie Audemars Piguet sind in den Markt mit Nobelticker unter dem Label «Certified Pre-Owned» eingestiegen.

Zwar gibt es bereits einen Handel mit Zeitticker aus Vorbesitz, jedoch hatten die Käufer kein von den Herstellern beziehungsweise Händlern ausgestelltes Echtheitszertifikat und keine Garantie von bis zu zwei Jahren erhalten.

Mit der konzerneigenen Plattform Watchfinder&Co. hat Cartier das Geschäft nun einigermassen selbst im Griff. Auch können die Hersteller damit das Angebot und die Verkäufe steuern. Der Luxusmarkt wird damit strukturierter, weil man auch den Gebrauchtmarkt in der Hand hat.

Noble Zurückhaltung

Marktführer Patek Philippe hat zwar auch Pläne, in diesen Zweitmarkt einzusteigen.

Allerdings hat die Genfer Uhrenmanufaktur noch keinen Entscheid getroffen, wie es damit konkret weitergehen soll, wie auch muula.ch berichtete.

Für Patek-Philippe-Präsident Therry Stern stellt sich dabei nämlich das Problem, dass er nicht will, dass seine Händler solche Gebrauchtuhren anbieten, die dann vielleicht 150.000 oder 200.000 Franken kosten, während neue Uhren in dem gleichen Geschäft «nur» 60.000 Franken kosten, aber nicht verfügbar sind.

«Wenn wir einsteigen, wollen wir die richtige Art und Weise finden», hatte Stern gesagt.

Langsam wie Schnecke

Ausserdem bietet Patek Philippe einen besonderen Service für Uhrenliebhaber an und dies ist ein Archivauszug, welche die Nobeluhren sehr wertvoll macht.

Der Archivauszug ist ein Dokument, das Informationen liefert, welche die Manufaktur seit 1839 in den Patek-Philippe-Archiven festhält.

Der Auszug kann laut Firmenangaben nur für Patek-Philippe-Uhren bestellt werden, deren erstes Verkaufsdatum mindestens zehn Jahre vor dem Datum der Anfrage liegt.

Papier kostet 500 Franken

Für jede Uhr kann innerhalb von 12 Monaten zudem lediglich ein Archivauszug bestellt werden.

Das Dokument lässt ohnehin rund zehn Wochen auf sich warten und kostet 500 Franken. All dies macht die Sammler schon fast verrückt.

Und auch für diesen Service muss Patek Philippe eine Lösung finden, falls der Luxuskonzern in den Secondhand-Markt einsteigt.

Wahrscheinlich lässt der Genfer Luxusuhrenhersteller die anderen einfach mal vorpreschen und schaut, wie sich der Zweitmarkt entwickelt.

28.03.2023/kut.

Cartier, Rolex & Co. stechen Patek Philippe aus

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert