Cartier macht Online-Kunden überglücklich

Das berühmte Logo von Cartier an einem Gebäude
Der Luxusgüterkonzern Cartier hat ein schlechtes Geschäft gemacht. (Bild: Lai / unsplash)

Ein Mann bestellte Online zwei Paar Diamantohrringe für nur je 13 Dollar. Nach etwas Hickhack mit dem Luxusgüterkonzern setzte Freude ein.

Das Stöbern durch Online-Shopping-Plattformen ist für viele Menschen ein verlockendes Vergnügen.

Doch für einen Mexikaner hat es sich beim Luxusgüterkonzern Cartier, der zur Schweizer Richemont-Gruppe gehört, richtig gelohnt.

Drei Nullen vergessen

Auf der Webseite des Luxusuhren- und Edelschmuckherstellers wurde er fündig und bestellte zwei Paare Roségold- und Diamantohrringe.

Der Online-Kauf verlief auch alles ganz normal, lediglich beim Verkaufspreis fehlten offenbar drei Nullen.

Statt nämlich 237.000 mexikanische Pesos wollte Cartier nur 237 mexikanische Pesos für die Bijouteriewaren haben.

Also wurde die Online-Shoppingtour zum Schnäppchenkauf, denn statt rund 13.000 Dollar kostete jedes Paar der Ohrringe nur 13 Dollar, wie zahlreiche Medien von «New York Times» bis «NBC News» dieser Tage über den bizarren Fall berichteten.

Nach Zuckerbrot die Peitsche

Die Angelegenheit zog sich dann über Monate hin, denn Cartier wollte das Geschäft so nicht abwickeln. Der Luxusgüterkonzern bot für das Stornieren der Bestellung eine Flasche Champagner sowie ein Lederetui an.

Doch der Mexikaner blieb hart und bestand auf die Ohrringe.

Da Cartier im Kleingedruckten der Webseite bei Streitigkeiten auf die Verbraucherschutzbehörde Mexikos verwiesen hatte, ging der Mann dorthin, als Cartier dann die Bestellung einfach selbst stornierte.

Von Pantherring bis Leoparden-Design

Zur Begründung für die Stornierung gab der Luxuskonzern dann auch immer mal wieder etwas anderes an. Einmal sei der Preis offensichtlich falsch gewesen.

Ein anderes Mal erklärte die Firma der legendären Schmuckstücke um Trinity- und Pantherring sowie um die Fliegeruhr Cartier Santos, dass die Ohrringe nicht mehr lieferbar seien.

Charakteristische Verpackung von Cartier
Cartier schickte die Ware an den Kunden. (Bild: X)

Ende April 2024 stimmte die Firma Cartier, die auch für ihre Leoparden-Designs mit Augen aus Smaragden berühmt ist, schliesslich dem Geschäft aus dem Jahr 2023 zu.

Der Luxusgüterkonzern schickte dem 27-jährigen Käufer die zwei Paar Ohrringe, wie der Mann dann überglücklich in den Sozialen Medien die zwei Päckchen mit dem charakteristischen Wachsstempel von Cartier postete.

Rücktritt vom Verkaufsvertrag?

Für Unternehmen sind solche Angelegenheiten meist brisant, weil sie jahrelangen Rechtstreitigkeiten ausgesetzt werden können. Kommen noch Verbraucherschutzorganisationen, wie im Fall des Mexikaners, hinzu, wird es oftmals mühselig.

Die mexikanische Behörde war erst im Februar über den Technologiekonzern Sony hergezogen, weil er online eine Playstation-5-Konsole mit einem Discount von 30 Prozent fälschlicherweise abgegeben hatte.

Mit Cartier seien Vermittlungsversuche um den Ohrring-Fall gescheitert, jedoch bezog die Firma gegenüber den Medien nie Stellung.

Eindeutig fehlerhafte Preise sind jedoch vielerorts Gründe, um von Verkaufsverträgen zurücktreten zu können.

Erregen von Aufmerksamkeit

Im Internet gibt es jedoch regen Austausch, falls Produkte etwa auf Amazon sehr günstig angeboten werden.

Auch Fluggesellschaften haben oftmals durch technische Probleme schon oft First-Class-Flüge für nur wenige Dollar verkauft und versucht, die Buchungen wieder loszuwerden.

Letztlich geben die Firmen aber oft klein bei und nutzen die Missgeschicke als Marketing.

Es ist aber auch nicht auszuschliessen, dass solche Fehlerpreise bewusst lanciert werden, um damit Aufmerksamkeit für seine Online-Shopping-Plattform zu erzeugen und herumstöbernde Kundschaft anzulocken.

05.05.2024/kut.

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