Arbeitslosenversicherung schwimmt enorm im Geld

Der Schweizer Arbeitsmarkt verzeichnet zwar eine leicht steigende Arbeitslosigkeit. Der Ausgleichsfonds strotzt dennoch vor Kraft.

Die Arbeitslosigkeit in der Schweiz ist vernachlässigbar gering und trotzdem sorgen die Entwicklungen für Schlagzeilen. Diesmal geht es um den Ausgleichsfonds für die Arbeitslosenversicherung, der einen Milliardenüberschuss aufweist.

Geringer Gesamtaufwand

Die Arbeitslosenversicherung weise einen Einnahmenüberschuss von 2,8 Milliarden Franken auf, teilte das Staatssekretariat für Wirtschaft Seco am heutigen Dienstag gleichzeitig mit den jüngsten Zahlen zur Arbeitslosigkeit mit.

Einem Gesamtertrag von 9,18 Milliarden Franken steht ein Gesamtaufwand von 6,39 Milliarden Franken gegenüber, was zu dem Gewinn von 2,79 Milliarden Franken führe, hiess es weiter.

Stark sinkende Werte

Die Haupteinnahmen bestünden dabei aus den Beiträgen der Versicherten und Arbeitgeber von 7,89 Milliarden Franken sowie dem COVID-19-Bundesbeitrag, speziell für die Nachzahlungen des Ferien- und Feiertagsanteils auf Kurzarbeitsentschädigungen, von 0,53 Milliarden Franken.

Die Hauptausgaben beinhalten die Arbeitslosenentschädigungen, die sich 2023 auf 4,28 Milliarden Franken beliefen, sowie Kurzarbeitsentschädigungen von 0,58 Milliarden Franken.

Es zeigt sich, dass sowohl Gesamteinnahmen als auch Gesamtausgaben gegenüber 2022 gesunken sind,. Allerdings reduzierten sich die Ausgaben weniger proportional, was den Jahresüberschuss von 2,31 auf nunmehr 2,79 Milliarden Franken steigen liess.

Vergessenes Horrorjahr

Die Ausgaben lagen rund eine Milliarde Franken niedriger. Die Einnahmen kamen rund 500 Millionen Franken unter dem Wert von 2022 zu erliegen, weil Gutverdiener unter anderem keinen Zusatzbeitrag mehr entrichten müssen, wie muula.ch berichtete.

Im Jahr 2008, als die jüngste Finanzkrise wütete und in der Schweiz die Arbeitslosigkeit stark anstieg, lagen die jährlichen Gesamtausgaben für Arbeitslose gerade einmal bei 5 Milliarden Franken, wie aus der damaligen Medienmitteilung des Seco hervorgeht.

Insofern dürfte der Ausgleichsfonds gut dotiert sein.

Zehn Prozent mehr als im Vorjahr

Die Arbeitslosenquote habe im Jahr 2023 bei 2,0 Prozent gelegen, führte das Seco weiter aus. Dies habe dem tiefsten Wert seit 2001 entsprochen, hiess es weiter. Die Arbeitslosenquote stieg allerdings von 2,1 Prozent im November 2023 auf 2,3 Prozent im Dezember 2023.

Gegenüber dem Vorjahresmonat erhöhte sich die Arbeitslosigkeit sogar um 10,2 Prozent.

Mit einem möglichen Abkühlen der Konjunktur und einem weiteren Anstieg der Arbeitslosigkeit in der Schweiz könnte es somit durchaus sein, dass es die Überschüsse im Ausgleichsfonds bald braucht.

09.01.2024/kut.

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