254 Milliarden an Zusatzgewinn bei Pharmafirmen entdeckt

Verschiedene Medikamente mit einer Verpackung
Pharmafirmen haben noch viel Luft nach oben beim Gewinn. (Bild: Jan / pixabay)

Eine Studie von PwC hat gigantische Möglichkeiten zur Gewinnsteigerung im Pharmabereich gefunden. Firmen müssen aber drei Dinge beachten.

Die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) hat den Einfluss von künstlicher Intelligenz KI auf die Wertschöpfung von Pharmaunternehmen untersucht.

Dabei stiessen die Experten von Strategy& allein durch interne Optimierungen mittels der neuen Technologie auf zusätzliche Gewinne, wie PwC zu der neuen Studie gegenüber muula.ch bekanntgab.

USA profitieren stark

KI könnte beispielsweise viel schnellere Prozesse in der Forschung und Entwicklung realisieren, hiess es weiter. Es könnten also automatisiert Studiendesigns erstellt und letztlich durchgeführt werden.

Das grösste KI-Potenzial liege aber im Bereich Operations durch Effizienzen bei Produktion, Material und bei den Lieferketten. Mit KI könnten selbst Finanzchefs die Vorhersagen über Cashflows und Liquidität automatisieren und dadurch effizienter gestalten.

Auf die Regionen entfallen von den Zusatzgewinnen rund 155 Milliarden Dollar auf die USA. Rund 52 Milliarden Dollar sind gemäss der Studie in Schwellenländern zu holen.

Und 33 Milliarden Dollar machte PwC in Europa, also in der EU, der Schweiz und in Grossbritannien aus.

Basel feilt schon an der Effizienz

Dass diese Optimierungen bereits voll im Gange sind, wurde neulich bei den Schweizer Pharmakonzernen Roche und Novartis deutlich.

Die Meldung von muula.ch über den Stellenabbau bei Roche gerade im Bereich Pharma Development machten ja weltweit die Runde.

Auch der Basler Pharmariese Novartis kündigte daraufhin ein Effizienzprogramm bei diesen Aktivitäten an, wie muula.ch berichtete.

Datenqualität als Hürde

Um das Potenzial von KI zu nutzen, müssen Pharmaunternehmen aber drei kritische Bedingungen erfüllen, wie PwC in der Untersuchung gleich mit herausfand.

Ersten sei die Vorbereitung bei der Bereitstellung von KI besonders wichtig. Pharmaunternehmen müssten interne IT-Abteilungen und externe Dienstleister zusammenbringen, um die Fachkenntnisse und Ressourcen für die Bereitstellung von KI zu gewährleisten, hiess es im Untersuchungsbericht.

Herausforderungen gebe es beispielsweise bei der Sicherstellung der Datenqualität, dem Datenschutz und der Einhaltung von Vorschriften.

Durch enge Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Abteilungen und Stakeholdern könnten diese Hindernisse aber überwunden werden.

Begeisterung wecken

Zweitens braucht es unbedingt die Einrichtung von Inkubatoren, also einem engagierten Team in Bezug auf KI. Diese Mitarbeiter sollen möglichst rasch herausfinden, wie diese neue Technologie auf die Geschäftsfunktionen angewendet werden können.

Dabei stünden die Bewertung der Skalierbarkeit und die Entwicklung einer Kernorganisation im Vordergrund, so die PwC-Experten. Klar müssen sich diese Inkubatoren genau mit Backend- und Frontend-Engineering, Datenwissenschaft und dem Produktmanagement auskennen.

Ohne diese Fähigkeiten sei es für die Pharmaindustrie eine Herausforderung, das volle Potenzial der KI-Technologie auszuschöpfen.

Chefs müssen voranschreiten

Und drittens, sollten Pharmaunternehmen die Kommunikations- und Schulungsprogramme von oben nach unten implementieren, um die Akzeptanz und den Erfolg der KI-Einführung zu gewährleisten.

Diese Programme sollten die bevorstehenden Veränderungen erklären und die individuellen Vorteile für die Belegschaften hervorheben, wie zum Beispiel erfüllendere und intellektuell anspruchsvollere Arbeit.

Es sei auch wichtig zu beachten, dass KI-Lösungen nur dann Mehrwert brächten, wenn sie tatsächlich genutzt werden. Daher seien diese Top-down-Programme entscheidend, um Bedenken bei den Mitarbeitern zu beseitigen.

Damit locken dann 254 Milliarden Dollar an zusätzlichem Gewinn.

20.04.2024/kut.

254 Milliarden an Zusatzgewinn bei Pharmafirmen entdeckt

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert