SNB warnt vor Schocks an den Finanzmärkten

Ein Mann auf Linien steigender und fallender Aktienkurse
Die Berg- und Talfahrt an den Börsen geht weiter. (Bild: M. Hassan / pixabay)

Die Schweizer Zentralbank SNB sieht höhere Risiken für die Finanzmarktstabilität. Die Verwundbarkeiten steigen international und auch in der Schweiz.

Die Schweizerische Nationalbank SNB publiziert einmal im Jahr ihren Bericht zur Finanzmarktstabilität.

Während der Report selbst nicht zu einer Destabilisierung der Kapitalmärkte beitragen darf und daher allgemeiner gehalten ist, wird die Schweizer Zentralbank diesmal recht konkret.

Globale Spannungen im Handel

Seit dem Bericht zur Finanzstabilität vom Juni 2024 verschlechterten sich das Wirtschaftsumfeld und die Bedingungen an den Finanzmärkten für den Schweizer Finanzsektor, teilte die SNB am heutigen Donnerstag vor der Bekanntgabe ihres Zinsentscheides mit.

Dies sei insbesondere auf Spannungen im internationalen Handel und die damit verbundene Unsicherheit zurückzuführen, hiess es weiter.

Damit sind klar die Strafzölle von US-Präsident Donald Trump gemeint.

Historische Tiefs im Fokus

Wegen der Spannungen im internationalen Handel stieg die Volatilität an den Devisen-, Aktien- und Anleihenmärkten im Frühjahr 2025 deutlich an, beschrieb die SNB die Situation.

In diesem Umfeld seien die Aktienkurse weltweit zunächst eingebrochen, bevor sie sich wieder erholten.

Ausserdem erhöhten sich die globalen Kreditrisikoprämien für Unternehmensanleihen vorübergehend von historischen Tiefständen aus.

Wohnliegenschaften werden teurer

Vor dem Hintergrund der weltweit höheren Zinsen und des verhaltenen Wachstums in den vergangenen Jahren seien die Ausfallraten bei Unternehmen von tiefen Niveaus aus angestiegen und liegen nun nahe an den historischen Durchschnittswerten, so auch in der Schweiz.

Die Preise für Wohnliegenschaften stiegen weltweit an und der Preisrückgang bei Geschäftsliegenschaften sei zum Stillstand gekommen, lautete die Ist-Situation

Überzogene Bewertungen

Darauf aufbauend entsteht ein explosives Gemisch an den Kapitalmärkten.

Die wirtschaftlichen und finanziellen Aussichten seien höchst unsicher, insbesondere aufgrund der handels- und geopolitischen Spannungen.

Ausserdem könnten mehrere Risikofaktoren die Auswirkungen potenzieller negativer Schocks auf das wirtschaftliche Umfeld und die Bedingungen an den Finanzmärkten weltweit verstärken, warnte die SNB.

Erstens habe die Staatsverschuldung global wieder beinahe historische Höchststände erreicht, hiess es.

Zweitens scheinen die Bewertungen bei den Wohnliegenschaften und Unternehmensanleihen weltweit sowie am US-Aktienmarkt weiterhin überzogen, was ein weiteres Risiko markiert.

Gemilderte Aussagen

In der Schweiz könnte das aktuelle Zinsumfeld zu einer verstärkten Risikobereitschaft und einem weiteren Anstieg der Verwundbarkeiten am Hypothekar- und Wohnliegenschaftsmarkt beitragen, mahnten die Schweizer Zentralbanker.

Damit wird eigentlich klar umschrieben, dass es zu Schocks kommen wird.

Dabei darf die SNB selbst durch ihre Analysen aber keinen Crash auslösen – insofern sind die Aussagen abgemildert.

19.06.2025/kut.

SNB warnt vor Schocks an den Finanzmärkten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert