Das Bundesstrafgericht verurteilt Trafigura und drei Personen wegen Bestechung fremder Amtsträger. Für die Rohstofffirma wird es teuer.
Der Westschweizer Rohstoffkonzern Trafigura wird seine Korruptionsfälle kaum los.
Keine Freude über Anklage
Das Bundesstrafgericht in Bellinzona arbeitete nun einen Bestechungsskandal in Angola auf, bei dem drei Personen in und um die Rohstofffirma sowie das Unternehmen selbst beteiligt waren.
Über die Anklage durch die Schweizer Bundesanwaltschaft hatte sich Trafigura nicht besonders erfreut gezeigt, wie muula.ch im Dezember 2023 berichtete.
Freiheitsstrafen für Übeltäter
Die Bundesrichter sahen es nunmehr aber als erwiesen an, dass ein Amtsträger über verstrickte Wege, die alle im Urteil detailgenau aufgearbeitet wurden, Zuwendungen erhalten hat, damit Trafigura im Erdölgeschäft des Landes zum Zuge kam.
Die Strafkammer verurteilte die drei Beteiligten jeweils zu Freiheitsstrafen, wie das Gericht in Bellinzona am heutigen Freitag bekanntgab.
Grosskonzern muss vorsorgen
Gegen die Gesellschaft von Trafigura wurde eine Geldstrafe von 3 Millionen Franken verhängt, weil der reiche Konzern bessere Vorkehrungen bezüglich solcher Korruption hätte treffen müssen.
Die festgestellten organisatorischen Mängel bestanden hauptsächlich darin, dass es zur Tatzeit keine internen Richtlinien der Trafigura-Gruppe über die Überwachung der Aktivitäten der für die Gruppe tätigen Vermittler gab, so das Bundesstrafgericht im Urteil weiter.
Mittlerweile gelobte Trafigura, dass Schutzmassnahmen umgesetzt seien.
Erdrückende Beweislast
Für den Rohstoffhändler wird es aber noch richtig teuer. Im Weiteren ordnete die Strafkammer nämlich eine Ersatzforderung von 145 Millionen Dollar an.
Auch die drei natürlichen Personen müssen Gelder von rund 1,2 Millionen Dollar abgeben.
Das Urteil ist zwar noch nicht rechtskräftig. Aber die Vorwürfe können die Beteiligten angesichts der drückenden Beweislast wohl kaum bestreiten.
31.01.2025/kut.