Als Wachstumsmotor der Schweiz gilt eigentlich die Region Zürich. Doch neueste Zahlen zeigen, wo derzeit die konjunkturelle Musik spielt.
Die Wirtschaft ist von Globalisierung, Wettbewerbsdruck und der Digitalisierung geprägt.
Daher ist seitens der Politik wie auch der Volkswirtschaft die Nachfrage nach Statistiken gross, wie denn die Struktur und Entwicklung des Produktionsapparats aussehen.
Tausende neue Stellen
Die Schweiz hat fast 600.000 Unternehmen, die zirka 4,6 Millionen Personen beschäftigten.
Zuletzt kamen 46.987 neue Firmen beziehungsweise rund 8 Prozent hinzu, wie das Bundesamt für Statistik BFS zur neuesten Unternehmensdemografie bekanntgab.
In den Neugründungen seien 64.806 Beschäftigte registriert worden, hiess es.
Fast 300.000 Beschäftigte
Wachstumsstarke Unternehmen, also Einheiten mit anfänglich mindestens zehn Beschäftigten, die über drei Jahre hinweg ein durchschnittliches jährliches Beschäftigungswachstum von mehr als 10 Prozent erreichten, gab es im Jahr 2022 exakt 4882.
Dort arbeiteten laut den Statistikern 286.691 Personen.
Mehr Firmen in Genf
Es heisst immer, Zürich sei der Wachstumsmotor der Schweiz.
Doch schaut man auf die neueste Statistik zu den Unternehmensgründungen, so liegt die Genferseeregion deutlich vor der Limmatstadt.
Anstelle von etwas mehr als 8000 Firmenneugründungen kommen Genf und Umgebung dabei auf fast 12.000 neue Unternehmen.
Diese beschäftigen in Genf, Lausanne & Co. auch fast 16.000 Personen, während es in Zürich nur knapp 12.000 neue Stellen waren.
Zentralschweiz zieht mit
Besonders eindrücklich wird die Sachlage, wenn man auf die Firmengründungen aus dem Nichts, also «ex nihilo», pro 1000 Einwohnern schaut.
Dann überrascht das Tessin mit fast 8 Neugründungen.
Die Zentralschweiz und die Genferseeregion kommen jeweils auf einen Wert von rund 6,5. Zürich liegt dagegen «nur» auf dem Schweiz-Durchschnitt von 5,3.
Die Region um den Zürichsee wird aufgrund der Banken- und Finanzaktivitäten wohl somit eher überschätzt.
Informatik vorne
Die Branchen des Tertiärsektors hätten höhere Neugründungsraten (8,3 Prozent für den gesamten Sektor) als jene des Sekundärsektors (6,4 Prozent) verzeichnet.
Dies unterstreiche die bei der absoluten Zahl der Neugründungen festgestellte Dynamik des Dienstleistungssektors nochmals, hiess es weiter vom BFS.
Zum dritten Mal in Folge sei die Neugründungsrate in der Branche «Information und Kommunikation» (10,6 Prozent) am höchsten gewesen.
Direkt dahinter folgte «Kunst, Unterhaltung und Erholung» mit einer Rate von 10,2 Prozent, so die Statistiker weiter.
Schliessungen gleich auf
Der Bestand an aktiven Firmen liegt in der Genferseeregion bei fast 120.000. Zürich kommt dagegen nur auf rund 107.000.
Auch bei den Beschäftigtenzahlen sieht es für Genf mit rund 820.000 nicht so schlecht aus, denn die Region um die Limmat erzielt 984.000.
Selbstverständlich fallen auch immer wieder unternehmerische Einheiten weg. Doch dabei unterscheiden sich Genf und Zürich kaum.
Tessin überrascht
Bei den Zahlen zu wachstumsstarken Unternehmen im Zeitraum von 2019 bis 2022 fällt die Genferseeregion erneut vor Zürich auf.
Doch auch das Tessin kann dabei mithalten und kommt fast auf den Zürcher Wert.
Wer hätte das wohl über die Schweizer Wirtschaftsdynamik gedacht? Wohl kaum jemand.
Gut, gibt es die Statistiker vom BFS, die in Zeiten der Globalisierung, Wettbewerbsdruck und der Digitalisierung für Klarheit sorgen.
10.12.2024/kut.